Die Polizei hat in Spanien nach eigenen Angaben die bislang europaweit zweitgrößte Menge der gefährlichen Droge Methamphetamin sichergestellt. Bei der Zerschlagung des spanischen Arms des mexikanischen Sinaloa-Kartells seien 1,8 Tonnen dieser Substanz beschlagnahmt worden, teilte die Policía Nacional am Donnerstag in Valencia mit. Der Erfolg sei nach sehr mühsamer Arbeit "extrem wichtig", hieß es. Die ausgehobene Gruppe sei in Spanien in Madrid, Valencia, Alicante und auf Teneriffa tätig gewesen und habe von dort aus die Droge nach ganz Europa verteilt.
Bei der Operation seien fünf Menschen festgenommen worden, drei Spanier, ein Mexikaner und ein Rumäne. Darunter sei auch der mutmaßliche Chef der Gruppe in Spanien. "Die Festgenommenen gehörten zu einer Gruppe, die sich um den Transport der aus Mexiko stammenden Droge gekümmert hat", sagte vor Journalisten in Valencia der Leiter der Polizeioperation, Marcelino Fernández. Die Droge sei unter anderem gut versteckt in Fahrzeugen mit doppeltem Boden und in Haushaltsgeräten vor allem nach Zentraleuropa geschmuggelt worden, da in Spanien relativ wenig Methamphetamin konsumiert werde.
Methamphetamin ist eine synthetisch hergestellte Substanz mit aufputschender Wirkung. Die Droge wird häufig in Form kleiner Kristalle verkauft und ist dann unter dem Szene-Namen Crystal Meth bekannt. Die Partydroge gilt als besonders gefährlich, weil der Konsum schnell zu Abhängigkeit und zu schweren Gesundheitsschäden führen kann.
Drogenkartelle und Verbrechersyndikate kontrollieren in Mexiko ganze Regionen. Das mächtige Sinaloa-Kartell war etwa 25 Jahre lang vom berüchtigten Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán angeführt worden. Inzwischen sitzt der 67-Jährige in einem Hochsicherheitsgefängnis im Bundesstaat Colorado. Ein Gericht in New York hatte ihn 2019 zu lebenslanger Haft plus 30 Jahre verurteilt. © dpa
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