- In Ostwestfalen an der Landesgrenze zu Niedersachsen sterben am Donnerstag zwei Menschen.
- Die Polizei findet an zwei Tatorten einen Toten und eine Frau mit lebensgefährlichen Verletzungen.
- Dem Täter gelingt zunächst die Flucht.
Eine Reihenhaussiedlung mitten in Espelkamp in Nordrhein-Westfalen. Am Donnerstag ist der Bereich weiträumig von der Polizei abgesperrt. Flatterband und Streifenwagen versperren Straßen und Wege. Am Morgen sind hier nach Angaben der Bielefelder Polizei zwei Menschen erschossen worden. Der 52 Jahre alte Tatverdächtige flüchtet - und wird Stunden später von Spezialkräften der Polizei im rund zehn Kilometer entfernten Diepenau in Niedersachsen festgenommen.
Am Morgen gegen 11:15 Uhr waren die beiden Toten an zwei Tatorten gefunden worden. "In unmittelbarer Entfernung", sagt eine Polizeisprecherin. Eine Mordkommission nahm ihre Arbeit auf. Die Experten von der Spurensicherung machten ihre Arbeit. Aus der Luft lieferte eine Drohne Aufnahmen.
Frau erliegt noch am Tatort ihren Verletzungen
Bei den Opfern handelt es sich laut Polizei um einen 48-jährigen Mann und eine Frau, zu deren Alter sich die Ermittler vorerst nicht geäußert haben. Ob und in welcher Beziehung der mutmaßliche Täter und die beiden Opfer standen, blieb zunächst unklar. Die Frau lebte nach Angaben der Polizei zunächst, starb aber trotz der Reanimation der Rettungskräfte noch am Tatort. Weitere Angaben zu dem weiblichen Opfer macht die Polizei zunächst nicht.
Ein Fundort der Leichen befindet sich in einem Haus gegenüber einer Bushaltestelle, der andere in einer kleinen Seitenstraße unweit des ersten Tatorts. Laut Augenzeugen etwas weniger als 100 Meter voneinander entfernt. Die ganze Siedlung wirkt ruhig.
Laut Mitteilung der Polizei stammt der Tatverdächtige aus Diepenau in Niedersachsen. Dort nehmen ihn Spezialkräfte der Polizei am späten Nachmittag auch fest. Nach ersten Angaben erfolgte der Zugriff ohne Komplikationen, der Ort liegt rund zehn Kilometer von Espelkamp entfernt. Nach Angaben eines dpa-Reporters hatten Spezialkräfte der Polizei am Nachmittag das Haus umstellt.
Espelkamp liegt am nordöstlichen Rand von Nordrhein-Westfalen. Bis Bielefeld sind es 50, bis Osnabrück in Niedersachsen 48 Kilometer. Augenzeugen berichten von vier Schüssen, eine Nachbarin will die Polizei gerufen haben. Das Leben in der Kleinstadt mit knapp 25.0000 Einwohnern geht nach dem Fund der Leichen augenscheinlich normal weiter. Von der Fahndung nach dem Täter oder einem großen Polizeiaufgebot ist im Stadtgebiet - außerhalb des abgesperrten Bereich - nichts zu spüren.
Verdacht auf Amoktat ausgeschlossen
Dabei war nach Angaben der Polizei auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) im Einsatz. Polizeikräfte aus der ganzen Region wurden im Laufe des Tages zusammengezogen wurden, um den Tatverdächtigen zu suchen. Gefunden wurde er schließlich an seinem Wohnort im benachbarten Niedersachsen.
Dass es sich bei den Schüssen um eine Amoktat handelt, hatte die Polizei bereits am Nachmittag dementiert. Ein zunächst anders lautender Verdacht hatte sich demnach nicht bestätigt. Nach offiziellen Angaben der Bielefelder Polizei vom Donnerstag handelte es sich demnach um ein Tötungsdelikt. "Die Hintergründe der Tat sind Bestandteil der andauernden Ermittlungen", teilte die Polizei mit. (ash/dpa)
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