Der Unfallfahrer von Südtirol bleibt in Haft. Das entschied der Richter Emilio Schönsberg. Die Anwälte des 27 Jahre alten Südtirolers hätten keinen Antrag auf Hausarrest gestellt.
Der Unfallfahrer von Südtirol bleibt in Haft. Das ergebe sich aus der Schwere des Unfalls mit sieben Toten, sagte Richter Emilio Schönsberg vom Landesgericht Bozen am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Anwälte des 27 Jahre alten Südtirolers hätten keinen Antrag auf Hausarrest gestellt.
Der Fahrer hatte zuvor laut Anwalt eingeräumt, zu viel getrunken zu haben und das Unglück zu bereuen. "Er ist am Boden zerstört", sagte sein Anwalt Alessandro Tonon der dpa. Das Verhör hätte unterbrochen werden müssen, weil der psychische Zustand seines Mandanten so schlecht sei.
Bei dem Unfall in dem Ort Luttach kamen am Sonntag sieben junge deutsche Skiurlauber ums Leben. Der Beschuldigte hatte nach Angaben der Polizei fast 2 Promille Alkohol im Blut. Dem 27-Jährigen wird mehrfache Tötung im Straßenverkehr vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 18 Jahre Haft.
Unfall in Südtirol: Gesundheitszustand des Fahrers fraglich
Zum derzeitigen Gesundheitszustand des Fahrers machte der Richter keine Angaben. Er sei mehrmals aus Verzweiflung in Tränen ausgebrochen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Anwälte.
Diese gingen davon aus, dass es besser sei, den Mann wegen seines fragilen Gesundheitszustandes in Haft statt in Hausarrest unterzubringen. Anwalt Tonon konnte auf Nachfrage nicht bestätigten, dass der Fahrer wegen Suizidgefahr rund um die Uhr Beruhigungsmittel bekomme.
Geschwindigkeit muss noch ermittelt werden
Ermittelt werden muss unter anderem, wie schnell der Mann unterwegs war, als er die Reisegruppe erfasste. Sechs Menschen waren auf der Stelle tot, eine Frau starb einen Tag später in einem Krankenhaus in Innsbruck. Am Mittwoch waren noch zwei Verletzte auf der Intensivstation, einer davon in kritischem Zustand, sagte eine Sprecherin des Südtiroler Sanitätsbetriebes.
Offiziell wurde die Identität der Toten bisher nicht bekannt gemacht. Die meisten stammen aus Nordrhein-Westfalen. © dpa
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