Hurrikan "Dorian" rast auf die US-Küste zu und vertreibt dort die Menschen aus ihren Häusern. Auf den Bahamas hat der zerstörerische Wirbelsturm beinahe keinen Stein auf dem anderen gelassen und mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen.

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Der schwerste Hurrikan auf den Bahamas seit Beginn moderner Aufzeichnungen hat mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen und rund 20 verletzt.

Der Premierminister der karibischen Inselgruppe, Hubert Minnis, sprach von "beispielloser Verwüstung" und einer "historischen Tragödie". Das ganze Ausmaß der Zerstörung ließ sich jedoch noch nicht einschätzen.

Der Wirbelsturm "Dorian" setzte sich mit seinen zerstörerischen Winden und Sturmfluten über der karibischen Inselgruppe fest. Erst am Dienstagabend (Ortszeit) sollte er nach Angaben der Wetterbehörde des Landes vollständig hinweggezogen sein. Danach könnte der Sturm der US-Küste gefährlich nahe kommen.

Nachdem er am Sonntag als Hurrikan der höchsten Kategorie mit Windgeschwindigkeiten von knapp 300 Kilometern pro Stunde Land erreicht hatte, schwächte "Dorian" etwas ab und wurde am Montag zu einem Hurrikan der Kategorie vier von fünf herabgestuft. Der Sturm blieb nach Einschätzung des Nationalen Hurrikan-Zentrums der USA jedoch "extrem gefährlich".

Am Abend stand er den Angaben zufolge bei andauernden Windgeschwindigkeiten um 220 Kilometer pro Stunde nahezu bewegungslos über der nördlichen Insel Grand Bahama. Dort kam es Berichten zufolge zu großflächigen Überschwemmungen.

Hurrikan "Dorian": Viele Bewohner der Bahamas ignorierten die Warnungen

In sozialen Medien wurden zahlreiche Videos und Nachrichten von Menschen verbreitet, die in ihren Häusern feststeckten oder Angehörige vermissten. Minnis zufolge hatten viele der mehr als 70.000 Bewohner der am stärksten betroffenen Gebiete die Aufforderung missachtet, sich in Sicherheit zu bringen.

Bilder von den Abaco-Inseln, die bereits am Sonntag von dem Hurrikan getroffen worden waren, zeigten umfangreiche Verwüstungen. Der Außenminister der Bahamas, Darren Henfield, sagte, es sei zu "katastrophalen Schäden" gekommen. Weitläufige Überschwemmungen hätten die Trinkwasserquellen verunreinigt, hieß es vom Roten Kreuz.

Die Wetterbedingungen machten Rettungseinsätze zunächst unmöglich, auf den Abaco-Inseln liefen diese aber mittlerweile an. Daran war auch die US-Küstenwache beteiligt. Unter anderem flog sie 19 Verletzte zur medizinischen Behandlung in die Hauptstadt Nassau, wie ihr Kommandant für die Region, Eric Jones, dem Nachrichtensender CNN sagte.

Zittern an der US-Küste

"Dorian" sollte sich Prognosen zufolge in der Nacht langsam westwärts bewegen. Meteorologen rechneten weiter damit, dass der Hurrikan vor Erreichen der US-Küste nach Norden abdrehen und der Küste in Richtung der Bundesstaaten Georgia, South Carolina, North Carolina und schließlich Virginia folgen wird.

Sollte der Sturm auch nur gering vom prognostizierten Pfad abweichen, könnte er jedoch auf Land treffen und für große Schäden sorgen, warnten sie.

Am Montagnachmittag wurden in Florida bereits Windböen von knapp 80 Kilometern pro Stunde gemessen. Dort und in Georgia und South Carolina galt bereits der Notstand. Evakuierungen der Küstenregionen mit Hunderttausenden Einwohnern liefen am Montag an.

Auch der nördlichere US-Bundesstaat Virginia, in dem die Auswirkungen "Dorians" ab Donnerstag zu spüren sein sollen, verhängte am Montag wegen des Sturms vorsorglich den Notstand, um die behördlichen Vorbereitungen anzutreiben und einen Hilfseinsatz vorzubereiten. (hau/dpa)

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