Das Risiko für durch Zecken übertragene Hirnhautentzündungen ist deutschlandweit erneut gestiegen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) kamen in diesem Jahr drei neue Risikogebiete für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hinzu, wie es in dem am Donnerstagabend veröffentlichten aktuellen Wochenbericht hieß. In Sachsen-Anhalt wurde erstmalig der Kreis Anhalt-Bitterfeld als Risikogebiet eingestuft. In Bayern betrifft dies die Landkreise Fürstenfeldbruck und München. Damit gelten 178 Kreise als FSME-Risikogebiete.
In Deutschland besteht ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg. Einzelne Risikogebiete liegen zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen. Die drei neuen Risikogebiete grenzen an bereits bekannte FSME-Regionen.
Im vergangenen Jahr wurden dem RKI zufolge insgesamt 546 FSME-Erkrankungen gemeldet. Das waren 30 Prozent mehr als im Jahr 2021 mit 421 übermittelten FSME-Erkrankungen. Bei den meisten der 2022 gemeldeten Erkrankungen (98 Prozent) lag gar keine oder nur eine unzureichende Impfung vor.
Zecken können den Erreger von FSME übertragen, einer virusbedingten Hirnhaut- oder Gehirnentzündung. Experten beobachten seit einigen Jahren, dass sich FSME-infizierte Zecken in Deutschland weiter vom Süden in den Norden ausbreiten. Milde Winter sorgen zudem dafür, dass die Zecken schon recht früh aktiv werden. © AFP
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