In Venezuela sind wegen Korruption beim staatlichen Ölkonzern Petróleos de Venezuela (PDVSA) und anderen Staatsunternehmen inzwischen mehr als 40 Verdächtige festgenommen worden. Wie Generalstaatsanwalt Tarek William Saab am Samstag mitteilte, werden die 42 Verdächtigen mit mehreren Korruptionsfällen in Verbindung gebracht. Festgenommen wurden zuletzt etwa der Chef des Staatskonzerns Corporación Venezolana Guayana (CVG), Pedro Maldonado, sowie Mitarbeiter des Metallunternehmens Siderúrgica del Orinoco (Sidor).
Beteiligung an Korruptionsnetzwerk
Die Festnahmen hatten Mitte März begonnen. Den Verdächtigen wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft unter anderem Veruntreuung öffentlicher Gelder, Geldwäsche und Verrat vorgeworfen. Unter den Festgenommen sind auch der PDVSA-Vizechef António José Pérez Suarez und der ehemalige Abgeordnete Hugbel Roa.
Nach Angaben aus Justizkreisen soll Maldonado, der früher Direktor der venezolanischen Zentralbank war, an einem Korruptionsnetzwerk beteiligt gewesen sein, an dessen Spitze Roa stand. Roa war jahrelang ein einflussreicher Politiker der regierenden Vereinigten Sozialistischen Partei von Präsident Nicolás Maduro.
Spekulation über veruntreute Summe
Im Zuge der Ermittlungen war zuvor bereits der mächtige Erdölminister Tareck El Aissami zurückgetreten, da einige der Beschuldigten zu seinem engsten Mitarbeiterstab gehörten. El Aissami, der ebenfalls den Sozialisten angehört, war bereits Vizepräsident, Innen- und Industrieminister.
Welche Summe die Verdächtigen veruntreuten, teilte die Staatsanwaltschaft bislang nicht mit. In venezolanischen Medien ist von drei Milliarden Dollar (2,79 Milliarden Euro) die Rede. Der zum Regierungslager gehörende Abgeordnete Hermann Escarrá sprach gar von 23 Milliarden Dollar. © AFP
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