Nach dem Staatsstreich im Niger hat die Afrikanische Union (AU) die putschenden Militärs aufgefordert, sich innerhalb von 15 Tagen in die Kasernen zurückzuziehen und die verfassungsmäßige Ordnung in dem westafrikanischen Land wiederherzustellen.

Mehr aktuelle News

Der Friedens- und Sicherheitsrat der AU "fordert von den Militärangehörigen die sofortige und bedingungslose Rückkehr in ihre Kasernen und die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Autorität", hieß es am Samstag in einer Erklärung.

Sicherheitsrat der AU ist besorgt

Den Sturz der gewählten Regierung und ihres Präsidenten Mohamed Bazoum verurteilte die AU "auf das Schärfste". Der festgesetzte Bazoum müsse sofort freigelassen werden. Der Sicherheitsrat der AU zeigte sich zudem "zutiefst besorgt über das beunruhigende Wiederaufleben von Militärputschen" auf dem afrikanischen Kontinent.

Die panafrikanische Organisation erklärte weiter, sie sei bereit, "alle notwendigen Maßnahmen, einschließlich Strafsanktionen" gegen die putschenden Militärs zu ergreifen. Dies gelte unter anderem für den Fall, dass "die Rechte politischer Gefangener nicht respektiert werden".

Hundert Bundeswehrsoldaten im Niger

Nigrische Militärs hatten am Mittwoch den seit 2021 amtierenden Bazoum festgesetzt. Am Freitag erklärte sich dann der Chef der Präsidentengarde, General Abdourahamane Tiani, zum neuen Machthaber. Er rechtfertigte den Umsturz mit einer seinen Angaben zufolge unter Bazoum erfolgten Verschlechterung der Sicherheitslage.

Bazoum war der erste Staatschef des seit dem Ende der französischen Kolonialherrschaft im Jahr 1960 unabhängigen Niger, der durch eine friedliche Machtübergabe auf den Posten gelangt war. In dem westafrikanischen Land sind neben anderen ausländischen Soldaten auch etwa hundert Bundeswehrsoldaten stationiert.  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.