Bei Besuchen in drei früheren deutschen Insel-Kolonien im Pazifischen Ozean will die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Katja Keul (Grüne), die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit vorantreiben.
Die deutsche Kolonialvergangenheit werde ein "wichtiges Thema" bei Keuls Besuchen in Samoa, auf den Salomonen und in Papua-Neuguinea sein, hieß es am Montag aus dem Auswärtigen Amt. In Samoa will Keul in einer feierlichen Zeremonie den Teil eines historischen samoanischen Schiffsrumpfs aus der Sammlung des Bremer Übersee-Museums zurückgeben.
"Das Artefakt kehrt endlich dorthin zurück, wo es hingehört", erklärte Keul vor der Abreise. "Zugleich stellen wir uns damit unserer kolonialen Vergangenheit in der Region." In Samoa sei seit mehr als 30 Jahren kein Vertreter der Bundesregierung mehr zu Besuch gewesen, auf den Salomonen hatte es nie zuvor einen solchen Besuch gegeben. Dies zeige, "was wir aufzuholen haben", erklärte die Staatsministerin.
Weitere Themen von Keuls zehntägiger Reise sollen etwa der Klimaschutz und die internationale Politik sein - die Großmacht China etwa bemüht sich verstärkt um Einflussnahme auf die kleinen Inselstaaten im Pazifik. Vergangenes Jahr hatte Deutschland erstmals eine Botschaft im pazifischen Inselstaat Fidschi eröffnet; Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) war bereits in Fidschi und im Inselstaat Palau - ebenfalls eine frühere deutsche Kolonie - zu Besuch.
Teile von Papua-Neuguinea waren bis 1914 deutsches Kolonialgebiet, Teile der Salomonen bis 1899. Der westliche Teil der Samoa-Inseln gehörte von 1900 bis 1914 als "Deutsch-Samoa" zum ehemaligen deutschen Kolonialgebiet. © AFP
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