Die Bundesregierung will Flughäfen besser vor Drohnen schützen. Das Verkehrsministerium beauftragte die Deutsche Flugsicherung (DFS), einen Aktionsplan zur Kontrolle und Abwehr von Drohnen zu erstellen, wie die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) berichtete.
Dadurch solle eine "systematische Drohnendetektion" an Flughäfen sichergestellt werden. Der Plan solle bereits bis zum 30. September stehen. Die Zahl der gemeldeten Behinderungen des Flugverkehrs durch Drohnen stieg in den letzten Jahren, 2018 wurden 158 gemeldet - 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2019 allerdings lag die Zahl bei 70. Die DFS ist für die Kontrolle des Flugverkehrs zuständig.
Kleine Drohnen schwer erfassbar
Geprüft wird den Angaben zufolge, ob sich eine 18 Kilometer große Verbotszone um Flughäfen einrichten lässt, bislang dürfen Drohnen in einem Umkreis von 1,5 Kilometer um Flughäfen nicht fliegen. Ein Bereich bis 1.300 Meter Höhe könnte dann von der Flugsicherung kontrolliert werden. Bundes- oder Landespolizei wären dafür verantwortlich, Drohnen in kritischen Situationen vom Himmel zu holen. Offen ist noch, wer solche Einsätze bezahlt, wie die Zeitung weiter berichtete.
Problematisch ist, dass kleine, bis zu 100 Stundenkilometer schnelle Drohnen vom Radar schwer zu entdecken sind. Gedankenlose Hobbyflieger, Kriminelle oder Terroristen könnten mit den Flugobjekten enorme Schäden anrichten. Studien zufolge gibt es in Deutschland knapp 500.000 private und kommerzielle Drohnen.
Die DFS und der Rüstungskonzern Rheinmetall haben bereits Verfahren entwickelt, um gefährliche Drohnen zu entdecken und Position sowie Flugweg zur Warnung des Flugverkehrs in das allgemeine Luftlagebild einzuspeisen. Behinderungen durch Drohnen gibt es auch an Flughäfen im Ausland: Der Londoner Flughafen Gatwick hatte Ende vergangenen Jahres alle Starts und Landungen ausgesetzt, nachdem eine Drohne über dem Flugfeld gesichtet worden war. © dpa
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