Die Spendenaffäre der AfD wird für die rechtspopulistische Partei möglicherweise zum Risiko in den bevorstehenden Wahlen. Einer Umfrage zufolge schrecken die Ermittlungen selbst geneigte Wähler ab. Auch eine mögliche Überwachung der Partei bereitet den Anhängern Sorgen.
Eine Insa-Umfrage im Auftrag des AfD-Bundesvorstands hat nach einem "Spiegel"-Bericht ergeben, dass sich 39 Prozent aller Befragten an der Affäre stören. Bei den "AfD-affinen Wählern" - also jenen, die sich vorstellen könnten, die rechtspopulistische Partei zu wählen - seien es sogar 45 Prozent.
Nach einer parteiinternen Auswertung der Umfrage habe das Thema "ein hohes Besorgnispotenzial bei AfD-Wählern", schreibt das Nachrichtenmagazin.
Eine fehlende Abgrenzung der Partei vom rechten Rand sorge bei 28 Prozent der AfD-Wähler für Unbehagen, die Diskussion über eine Überwachung der Partei sogar bei 61 Prozent, heißt es in dem Bericht weiter.
AfD muss 400.000 Euro Strafe zahlen
Die Bundestagsverwaltung hatte der AfD jüngst wegen illegaler Parteispenden in zwei Fällen Strafzahlungen von insgesamt 402.900 Euro auferlegt.
Laut "Spiegel" weitet sich die Parteispendenaffäre aus. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittle gegen AfD-Bundesschatzmeister Klaus Fohrmann wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Parteiengesetz. Die Behörde habe bestätigt, dass es um mutmaßlich falsche Angaben in den Rechenschaftsberichten der Jahre 2016 und 2017 gehe.
Hintergrund der Ermittlungen seien fragwürdige Werbemaßnahmen im Wert einer Gesamtsumme "im unteren sechsstelligen Bereich".
Nach Recherchen von "Spiegel" und "Report Mainz" handelt es sich um Wahlkampfhilfen des Stuttgarter "Vereins zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten", der mithilfe der Schweizer Werbeagentur Goal AG jahrelang Stimmung für die AfD gemacht habe.
Von der Goal AG stammten auch die Wahlkampfhilfen, die zu den Strafzahlungen geführt hatten. (jwo/dpa) © dpa
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