Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zweifelt einem Medienbericht zufolge an der Grundidee, dass eine stete Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene dem Klimaschutz zuträglich ist. Wegen einer stetigen Elektrifizierung des Straßenverkehrs und Verschiebungen bei den zu transportierenden Gütern greife das bisherige "Paradigma kaum mehr für die Jahre nach 2045", zitierte das "Handelsblatt" am Donnerstag aus einem Schreiben des Verkehrsministeriums an den Verkehrsausschuss des Bundestages.

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"Klima- und Verlagerungsziele sind zu trennen", hieß es in dem Schreiben demnach weiter. Die bislang für den Verkehrssektor definierten Ziele basierten "auf dem früheren Verständnis", dass die Klimabilanz des Verkehrs vor allem durch eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene und die Binnenschifffahrt verbessert werden könne. Nun werde die Straße aber zunehmend elektrifiziert.

Das Verkehrsministerium widersprach der Darstellung, die Schiene zu vernachlässigen. "Selbstverständlich arbeiten wir weiter daran, so viel Verkehr wie möglich auf die Schiene zu verlagern", erklärte ein Sprecher. "Alles, was die Schiene aufnehmen kann, muss sie aufnehmen."

Es sei jedoch so, dass der Transport von Kohle, Koks und Mineralölprodukte zukünftig stark zurückgehen werde. Stattdessen werde der Transport von leichteren Einzelwaren steigen - was sich "natürlich auf die Anteile der jeweiligen Verkehrsträger" auswirke. Deswegen müsse das Verkehrsministerium "beides anpacken": "Wir müssen so viele Güter wie möglich per Zug transportieren - und gleichzeitig den Straßengüterverkehr dekarbonisieren."  © AFP

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