Nicht einmal 24 Stunden nach dem Start muss der Bund ein Förderprogramm für private Solaranlagen und Ladestationen für E-Autos wieder stoppen, weil die Mittel bereits ausgeschöpft sind. Die Internetseite der zuständigen staatlichen Förderbank KfW war von dem Ansturm völlig überfordert. Immerhin eine gute Nachricht gibt es aber für alle, die leer ausgegangen sind.

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Nur einen Tag nach dem Start sind die staatlichen Fördermittel für private Solaranlagen in Kombination mit privaten Ladestationen für E-Autos bereits ausgeschöpft. "Bitte stellen Sie keinen Antrag mehr", teilte die staatliche Förderbank KfW am Mittwoch auf ihrer Website mit.

Insgesamt wurden rund 33.000 Anträge bewilligt. Die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gewährten Haushaltsmittel in Höhe von 300 Millionen Euro für das Jahr 2023 seien damit verbraucht.

KfW-Kundenportal über Stunden komplett überlastet

Im Rahmen des Programms "Solarstrom für Elektroautos" gibt es laut Ministerium und KfW einen Investitionszuschuss von bis zu 10.200 Euro für Eigentümerinnen und Eigentümer von selbst genutzten Wohngebäuden, die ein Elektroauto besitzen oder zum Zeitpunkt des Antrags ein E-Auto bestellt haben. Gefördert werden der Kauf und die Installation einer Ladestation für Elektroautos zusammen mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarstromspeicher.

Allein in den ersten drei Stunden nach Start des Förderprogramms am Dienstag habe es einen Run von über 100.000 Besuchern gegeben. Zwischen 8 Uhr und 18 Uhr seien mehr als 190.000 Besucher verzeichnet worden - zu viele für das KfW-Kundenportal. Es war komplett überlastet. Die KfW spricht von "zwischenzeitlichen technischen Verzögerungen". Der Deutschlandfunk hingegen berichtet, die Seite sei über weite Teile des Tages schlicht nicht funktionsfähig gewesen. Unzählige Interessierte drückten die Refresh-Taste über Stunden offenbar vergeblich.

Weitere 200 Millionen Euro für 2024 vorgesehen

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) wertet das Ganze dennoch als Erfolg. Er freute sich über den "überwältigenden Zuspruch" und sagte, das Förderprogramm treffe "offensichtlich genau den Nerv der Bevölkerung". Durch das Laden am eigenen Wohngebäude werde der Bedarf für öffentliches Laden verringert, das Stromnetz entlastet und es Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, Energiekosten einzusparen.

Insgesamt hat das Förderprogramm ein Volumen von 500 Millionen Euro. Weitere 200 Millionen will das Ministerium 2024 zur Verfügung stellen - wann genau, steht noch nicht fest, wie eine Sprecherin der KfW-Bankengruppe auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt. Man werde die Öffentlichkeit rechtzeitig informieren.

Wer diesmal nicht zum Zuge gekommen ist, hat im kommenden Jahr also noch eine Chance. Die Fördermittel sollen auch dann wieder über das sogenannte Windhundverfahren vergeben werden. Das bedeutet, dass die KfW so lange Anträge annimmt, wie Geld im Topf ist. (mcf)

Verwendete Quellen:

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