- Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke dringt auf eine bessere Entschädigung für Opfer von Zwangsarbeit in DDR-Gefängnissen.
- Sie lobte das schwedische Unternehmen Ikea, das sich schon freiwillig bereit erklärt habe, eine Entschädigungssumme in Millionenhöhe zu zahlen.
- Die Zahlung von Ikea sei allerdings geknüpft an die Bereitschaft anderer Unternehmen, sich ebenfalls an dem Fonds zu beteiligen.
Die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, Evelyn Zupke, hat sich für eine bessere Entschädigung der Opfer von Zwangsarbeit in Gefängnissen der früheren DDR ausgesprochen. Zupke kündigte dafür am Samstag im Deutschlandfunk einen Härtefallfonds an. Ausdrücklich lobte sie das schwedische Unternehmen Ikea, das sich schon freiwillig bereit erklärt habe, eine Entschädigungssumme in Millionenhöhe zu zahlen.
"Ikea steht in den Startlöchern", sagte Zupke. Die Zahlung von Ikea sei allerdings geknüpft an die Bereitschaft anderer Unternehmen, sich ebenfalls an dem Fonds zu beteiligen. Die Beauftragte verwies auf Studien, wonach etwa 250.000 Häftlinge in DDR-Gefängnissen Zwangsarbeit leisten mussten. Davon profitiert hätten mehrere westliche Unternehmen, darunter Quelle, Otto, Aldi, C&A, Woolworth und Siemens.
Zwangsarbeit in der DDR: Opferbeauftragte für Entschädigung
Zupke kündigte einen Runden Tisch mit Vertretern betroffener Unternehmen an. Die Aufarbeitung dieses Komplexes und der Härtefallfonds seien ihr "ein ganz wichtiges Anliegen".
Zupke kritisierte außerdem Verzögerungen beim Bau des geplanten Mahnmals für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft. Die Grundsteinlegung dafür solle nun am 17. Juni 2023 stattfinden, dem 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR. Die Gesellschaft sei es den Opfern schuldig, dass "wir da nicht noch jahrelang warten und herumeiern". (AFP/okb)
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