Eine deutliche Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger befürwortet die Einführung eines Klimageldes. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Instituts Verian (früher Kantar) für die Umweltschutzorganisation Greenpeace hervor. Auch der Vorsitzende der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, stellte sich hinter die Forderungen nach einem Klimageld.
Der Umfrage zufolge sprachen sich 62 Prozent der Befragten für das Klimageld aus. 70 Prozent fänden es gut, wenn sehr reiche Menschen einen höheren Beitrag zur Finanzierung des Klimaschutzes leisten würden. Verian befragte am 9. und 10. Januar 1016 Bürgerinnen und Bürger.
"Die Menschen wollen den sozialen Ausgleich durch ein Klimageld, viele brauchen ihn dringend", mahnte Greenpeace-Wirtschaftsexperte Bastian Neuwirth. Ein Aufschub "birgt sozialen Sprengstoff und setzt die gesellschaftliche Unterstützung für die ökologische Modernisierung des Landes aufs Spiel", warnte Neuwirth weiter.
"Die Regierung sollte das Klimageld jetzt schnell auf den Weg bringen", sagte auch IEA-Chef Birol am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos dem Portal Zeit Online. Es sei "sehr schade", dass dies nicht erfolge. Das Klimageld "schafft einen Ausgleich und hilft, mehr Menschen von der Energiewende zu überzeugen – und das ist wichtig für Deutschland, Europa und die ganze Welt", argumentierte Birol.
Das Klimageld ist im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien verankert, Details und Zeitpunkt der Umsetzung blieben aber offen. Das Bundesfinanzministerium arbeitet seither an technischen Voraussetzungen für die Auszahlung, die dem Ministerium zufolge voraussichtlich bis Ende 2024 vorliegen sollen.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte kürzlich gesagt, das Klimageld werde voraussichtlich in dieser Legislaturperiode nicht mehr kommen. Nach scharfer Kritik wird in der Koalition jetzt doch eine Einführung 2025 diskutiert. Das Klimageld soll voraussichtlich pauschal an alle Bürgerinnen und Bürger gezahlt werden, um finanzielle Belastungen durch steigende CO₂-Preise abzumildern. © AFP
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