Bei der Stichwahl um das Bürgermeisteramt von Florenz kämpft der deutsche Kandidat Eike Schmidt um den Einzug ins Rathaus. Als Bewerber einer Bürgerliste mit Unterstützung des rechten Lagers tritt der 56-Jährige bei dem Urnengang am Sonntag und Montag gegen die Sozialdemokratin Sara Funaro an. Der langjährige Direktor des Uffizien-Museums in Florenz, der auch die italienische Staatsbürgerschaft hat, erhielt im ersten Wahlgang Anfang Juni 32,9 Prozent der Stimmen, Funaro lag mit 43,2 Prozent der Stimmen vor ihm.
Florenz wählt: Funaro favorisiert - Schmidt als Außenseiter
Mit den Ergebnissen ist nach der Schließung der Wahllokale am Montag um 15.00 Uhr zu rechnen. Die 360 000-Einwohner-Stadt wählt traditionell eher links, weshalb Funaro die besseren Chancen zugeschrieben werden. Schmidt gilt als Außenseiter. Der Deutsche setzte im Wahlkampf auf Themen wie Sicherheit und den Kampf gegen den Massentourismus in Florenz. Der sozialdemokratische Amtsinhaber Dario Nardella durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren.
Kunstexperte Schmidt: Zwischen Politik und Museumsleitung
Schmidts Bewerbung wird getragen von der rechten Koalition unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die in Rom an der Regierung ist. Deren Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) hat ihre Ursprünge in der postfaschistischen Bewegung. Schmidt war acht Jahre lang Direktor der Uffizien, einem der wichtigsten Kunstmuseen der Welt. Seit Januar leitet er das Museum Capodimonte in Neapel. Derzeit ist er beurlaubt. Sollte er bei der Bürgermeisterwahl scheitern, werde er in wieder seinen Job zurückkehren, erklärte Schmidt. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.