Bei der digitalen Kfz-Zulassung ist noch viel Luft nach oben. Zwar wurden seit dem 1. September 2023 über eine Million Zulassungsvorgänge digital abgewickelt - damals hatte der Bund die Voraussetzungen für automatisierte Verfahren geschaffen. Die Nutzung ist aber überschaubar: Im Juli lag die Nutzungsquote der digitalen Zulassung laut Verkehrsministerium bundesweit bei 7 Prozent.
Zuerst hatte das Nachrichtenportal "t-online" berichtet. Demnach registrierte das Verkehrsministerium seit der Einführung der i-Kfz-Portale vor einem Jahr insgesamt 23,75 Millionen An-, Ab- oder Ummeldungen von Fahrzeugen. Davon seien rund 1,1 Millionen Vorgänge über die Portale gekommen. Das entspreche einem Anteil von weniger als 5 Prozent an der Gesamtzahl.
Es gab erhebliche Probleme
Die i-Kfz-Quote variiere stark zwischen den Landkreisen. In Ingolstadt etwa werde mehr als jeder fünfte Vorgang (21,1 Prozent) digital abgewickelt, dagegen sei die Nutzungsquote für das Portal in Neumünster (0,02 Prozent), Leverkusen (0,05 Prozent) und Lübeck (0,11 Prozent) extrem niedrig. 53 Kommunen bieten laut Bericht das i-Kfz-Portal noch gar nicht an. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte: "Kommunen, die noch nicht angeschlossen sind, müssen dringend ihrer Pflicht nachkommen und diesen wichtigen Service anbieten. Sie sollten i-Kfz auch stärker bewerben, denn damit entlasten sie ihre eigenen Mitarbeiter."
Im Zuge der Einführung der automatisierten Verfahren bei i-Kfz wurden laut Ministerium die Gebühren für die digitale Fahrzeugzulassung deutlich reduziert: Wer sein Auto online zulasse, zahle 16,30 Euro, während derselbe Vorgang am Schalter 30,60 Euro koste. Die Außerbetriebsetzung koste online 2,70 Euro, am Schalter betrage die Gebühr 16,80 Euro.
Ulrich Dilchert, Geschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe, sagte, es handle sich bei "i-Kfz" um ein sehr komplexes System, in dem Bund, Länder und Gemeinden zur Zusammenarbeit verpflichtet seien. "Insbesondere bei der technischen Ausstattung und deren Zusammenspiel gab es erhebliche Probleme. In den letzten Monaten ist erkennbar, dass sich die Situation stetig verbessert. Wir sehen hier aber noch eine Menge Luft nach oben." © dpa
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