Islamistische Terroristen im westafrikanischen Niger haben einen der tödlichsten Angriffe seit Jahren auf das Militär verübt. Nach dem Angriff in der Grenzregion zu Mali und Burkina Faso am Dienstagmorgen seien 47 Leichen nigrischer Soldaten gefunden worden, bestätigten am Mittwoch militärische und örtliche Quellen der Deutschen Presse-Agentur in Niamey. Zudem seien 18 Verletzte gemeldet worden, 11 davon schwer. Mehrere Soldaten wurden zudem vermisst.

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Nigers Militärregierung hatte im Staatsfernsehen zunächst von 21 Toten gesprochen. Demnach griffen schwer bewaffnete Kämpfer auf Motorrädern und in gepanzerten Fahrzeugen den Außenposten bei Gothèye an, etwa 80 Kilometer von der Hauptstadt Niamey entfernt.

In dem Dreiländereck zwischen Niger, Mali und Burkina Faso, einer der gefährlichsten Regionen der Welt, sind islamistische Terrorgruppen aktiv, die unter anderem den Terrormilizen Al-Kaida und Islamischer Staat die Treue geschworen haben. Nach Angaben der Konfliktdatenorganisation Acled wurden 2023 mindestens 1149 Menschen im Zuge politischer Gewalt im Niger getötet, davon mehr als ein Drittel Zivilisten. Bis Ende Mai dieses Jahres wurden bereits mindestens 710 Menschen getötet.

Bis zu einem Militärputsch im Niger im Juli 2023 halfen internationale Partner, darunter vor allem Frankreich und die USA, den Nigrern bei der Terrorbekämpfung. Auch die Bundeswehr war daran beteiligt, Sicherheitskräfte im Niger auszubilden. Der Niger wendet sich nun wie Mali und Burkina Faso zunehmend von früheren Partnern ab, insbesondere der Ex-Kolonialmacht Frankreich, und unter anderem Russland zu.   © dpa

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