Bei der Präsidentschaftswahl in Indonesien zeichnet sich nach ersten vorläufigen Auszählungen ein überragender Sieg des früheren Generals und amtierenden Verteidigungsministers Prabowo Subianto ab.
Der 72-Jährige käme demnach auf etwa 58 bis sogar 60 Prozent der Stimmen, wie die Zeitung "Kompas" am Mittwoch berichtete. Seine Kontrahenten - der frühere Gouverneur von Jakarta und Ex-Bildungsminister Anies Baswedan (54) und der Gouverneur der Provinz Zentraljava Ganjar Pranowo (55) - liegen mit etwa 24 Prozent und 17 Prozent weit abgeschlagen dahinter.
In dem Inselreich werden nach einer Wahl sogenannte "Quick Counts" durchgeführt. Diese Schnellauszählungen basieren auf Zufallsstichproben von Stimmzetteln aus Wahllokalen im ganzen Land. Diese Zahlen der verschiedenen Meinungsforschungsinstitute, die in allen großen indonesischen Medien veröffentlicht werden, sind aber nicht offiziell. Erste offizielle Ergebnisse werden erst am Abend Ortszeit erwartet.
Schon im Vorfeld galt Prabowo als klarer Favorit auf die Nachfolge des beliebten Präsidenten Joko Widodo, genannt Jokowi. Dieser ist seit 2014 Staats- und Regierungschef, durfte aber nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten. Unter seiner Präsidentschaft hat sich Indonesien zu einer stabilen Demokratie und einer aufstrebenden Wirtschaftsmacht entwickelt.
Prabowo werden hingegen Menschenrechtsverletzungen während der Suharto-Diktatur in den 1980er und -90er Jahren vorgeworfen. Gerade bei jungen Wählern konnte er aber mit einer cleveren Social-Media-Kampagne punkten.
In dem riesigen Land mit seinen etwa 17 000 Inseln waren etwa 205 Millionen Menschen zur Wahl gerufen. Ein Drittel davon ist jünger als 30 Jahre. Mit 274 Millionen Einwohnern ist der G20-Staat die drittgrößte Demokratie und das größte muslimische Land der Welt. © dpa
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