Die geplanten Gespräche über eine Waffenruhe im Sudan starten diese Woche - auch wenn eine oder beige Konfliktparteien zunächst nicht dabei sind. Das sagte der US-Sonderbeauftragte für den Sudan, Tom Perriello, in Genf. Es gehe darum, mehr humanitäre Hilfe zu den Menschen zu bringen. Politische Gespräche über die Zukunft des Sudan seien nicht vorgesehen.
Zu den Gesprächen haben die USA beide Konfliktparteien in die Schweiz eingeladen. Wo genau sie am Mittwoch beginnen, bleibt aus Sicherheitsgründen geheim.
Millionen auf der Flucht
In dem afrikanischen Land, das südlich von Ägypten liegt, tobt seit April 2023 ein Machtkampf zwischen der Armee und paramilitärischen Milizen. Millionen Menschen sind im Land selbst auf der Flucht und über die Grenzen in Nachbarländer geflohen.
In einem Flüchtlingslager in der Region Nord-Darfur, wo Hunderttausende Zuflucht gesucht haben, herrscht nach Experteneinschätzung bereits eine Hungersnot. Die Vereinten Nationen sprechen von der weltweit größten Flüchtlingskrise und einer humanitären Katastrophe.
25 Millionen vom Hunger bedroht
Zurzeit sind wegen der Kämpfe viele Regionen des Landes für humanitäre Helfer nicht erreichbar. Mancherorts sind Hunderttausende Zivilisten von Kämpfern eingekesselt. Mehr als 25 Millionen Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen vom Hunger bedroht.
Der Machtkampf geht auf die Rivalität zwischen dem Oberbefehlshaber der sudanesischen Armee (SAF) und de-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo zurück. Die Generäle hatten sich gemeinsam an die Macht geputscht und später über die Machtteilung zerstritten.
Daglo befehligt die Milizen "Rapid Support Forces" (RSF). Beiden Seiten werden schwere Menschenrechtsverbrechen vorgeworfen.
Die RSF haben ihre Teilnahme zugesagt, die SAF nicht, sagte Perriello. © dpa
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