Griechenland und die Türkei wollen ihre angespannte Beziehung durch eine Reihe vertrauensbildender Maßnahmen verbessern. Das vereinbarten der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag bei einem Arbeitstreffen in Athen. Man habe eine entsprechende Deklaration unterzeichnet, sagte Mitsotakis. Erdogan bestätigte, die Gespräche seien sehr ergiebig gewesen. Er habe Mitsotakis zu einem Gegenbesuch eingeladen.

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Verstärkte Zusammenarbeit solle es künftig in Bereichen wie Tourismus, Handel, Energie, aber auch Migration, Technologie und Bildung geben. Das vereinbarten parallel zahlreiche Minister beider Länder, die im Rahmen des Hohen Kooperationsrates, wie das Arbeitstreffen heißt, ebenfalls nach Athen gereist waren.

Unter anderem wurde vereinbart, das Handelsvolumen zwischen den beiden Nachbarstaaten und Nato-Mitgliedern in den kommenden fünf Jahren auf 10 Milliarden US-Dollar (rund 9,3 Milliarden Euro) zu verdoppeln. Im Bereich Tourismus sollen türkische Staatsbürger künftig unproblematisch einwöchige Visa erhalten, um auf zehn griechischen Inseln nahe der türkischen Küste Urlaub zu machen. Zuvor hatte sich Athen dafür die Genehmigung von der EU eingeholt.

Der Hohe Kooperationsrat war zuletzt 2016 zusammengekommen - seither hatten sich die Beziehungen zwischen den Nachbarn zusehends verschlechtert. Große Unstimmigkeiten gibt es auch weiterhin, unter anderem über Hoheitsrechte in der Ägäis und das Recht auf Abbau von Ressourcen wie Erdgas unter dem Meeresboden. Man hoffe, auch diese Themen überwinden zu können, sagte Mitsotakis. Auch Erdogan zeigte sich zuversichtlich: "Ich sage es offen, zwischen uns gibt es kein Problem, das wir nicht lösen können", sagte er. Künftig soll jährlich solch ein Treffen abgehalten werden.  © dpa

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