Das griechische Parlament hat am Freitag das Abkommen zur Überwindung des drei Jahrzehnte dauernden Namensstreits um den Namen Mazedoniens gebilligt.

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Es ist geschafft: Das griechische Parlament hat am Freitag über das Namensabkommen mit dem Nachbarland Mazedonien abgestimmt. Der Streit währte fast drei Jahrzehnte.

153 Abgeordnete votierten für das Abkommen, 146 stimmten dagegen. Es gab eine Stimmenthaltung.

Das Parlament in der mazedonischen Hauptstadt Skopje hatte das Abkommen und die entsprechenden Verfassungsänderungen bereits abgesegnet. Im Gegenzug für die Umbenennung des Nachbarlandes will Athen die Annäherung Skopjes an die EU sowie die Aufnahme des Nachbarn in die Nato nicht mehr blockieren.

Nationalisten in beiden Ländern hatten bis zuletzt gegen diese Vereinbarung protestiert. Bis zuletzt hatte es auch in der griechischen Bevölkerung massive Proteste gegen die Vereinbarung gegeben.

Nach einer Demonstration vor dem Parlament am späten Donnerstagabend wurden Medienberichten zufolge mindestens zehn Menschen festgenommen, weitere 133 Demonstranten nahm die Polizei in Gewahrsam. Es handelte sich demnach vorwiegend um Rechtsradikale.

Umbenennung von Mazedonien in "Republik Nord-Mazedonien"

Griechische Medien hatten seit Tagen spekuliert, wie viele Stimmen das umstrittene Abkommen im 300-köpfigen Parlament erhalten würde. Die Partei Syriza des linken Premiers Alexis Tsipras bringt es nur auf 145 Abgeordnete; Parlamentarier anderer Parteien hatten aber bereits im Vorfeld ihre Unterstützung zugesagt.

Griechische Konservative und Nationalisten boykottierten die Namensänderung des Nachbarlandes, weil auch eine nordgriechische Provinz Mazedonien heißt. Sie fürchteten, dass in Folge des Abkommens eine mazedonische Sprache und eine mazedonische Nation international anerkannt würden. (ank/dpa)

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