Großbritannien will die Finanzierung des Palästinenserhilfswerks UNRWA wieder aufnehmen. Wie das Außenministerium in London mitteilte, sollen 21 Millionen Pfund (knapp 25 Millionen Euro) an Hilfsgeldern freigegeben werden für die Arbeit der UN-Organisation im Gazastreifen und die Bereitstellung von Grundversorgung in der Region.

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Großbritannien hatte, wie viele andere westliche Länder, seine Unterstützung für das Palästinenserhilfswerk im Januar vorläufig eingestellt. Hintergrund waren Vorwürfe Israels, UNRWA-Mitarbeiter seien an dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober beteiligt gewesen und die Organisation als Ganzes sei von der islamistischen Hamas unterwandert.

Ein Prüfbericht unabhängiger Experten kam zu dem Schluss, das UNRWA habe "robuste" Mechanismen etabliert, um seinen Neutralitätsgrundsatz zu wahren. Allerdings gebe es Verbesserungsbedarf.

Außenminister: UNRWA absolut zentral für humanitäre Hilfe

Deutschland hatte bereits im April eine Wiederaufnahme der Förderung angekündigt. Auch die EU, Frankreich, Schweden und Japan hoben den Finanzierungsstopp inzwischen wieder auf.

Der britische Außenminister David Lammy betonte, er sei entsetzt gewesen über die Vorwürfe gegen UNRWA-Mitarbeiter. Man vertraue aber darauf, dass die Organisation nach der unabhängigen Untersuchung die höchsten Standards hinsichtlich ihrer Neutralität einhalten werde und ihre Prozesse stärke, einschließlich der Überprüfung von Mitarbeitern.

Humanitäre Hilfe sei angesichts einer solchen Katastrophe eine moralische Notwendigkeit, sagte der Politiker der sozialdemokratischen Labour-Partei. Er fügte hinzu: "Die UNRWA ist absolut zentral für diese Bemühungen. Keine andere Organisation kann in dem erforderlichen Umfang Hilfe nach Gaza bringen."  © dpa

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