UN-Generalsekretär António Guterres sprach sich am Donnerstag im Rahmen des Brics-Gipfels in Johannesburg für eine Reform multilateraler Institutionen aus. "Wir bewegen uns auf eine multipolare Welt zu und das ist eine positive Sache", sagte Guterres kurz nach der Ankündigung der Fünfer-Gruppe Brics, sie werde zum 1. Januar 2024 sechs weitere Mitglieder aufnehmen: Saudi-Arabien, den Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien, Ägypten und Äthiopien.

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Eine gestärkte und reformierte multilaterale Architektur auf der Grundlage der UN-Charta sei "dringend" notwendig, sagte Guterres. Die aktuelle Ordnung der Weltwirtschaft "spiegelt die Welt von gestern wider".

Eine Neugestaltung der heutigen veralteten, dysfunktionalen und ungerechten globalen Finanzarchitektur sei unerlässlich, warnte der UN-Generalsekretär. "Dies erfordert den Mut zum Kompromiss" und zu Reformen, sagte er weiter. Es sei eine gravierende Ungerechtigkeit, dass afrikanische Länder im Schnitt viermal mehr für Kredite zahlten als die USA und achtmal mehr als die reichsten europäischen Länder, sagte Guterres und forderte die Entwicklung eines wirksamen Schuldentilgungsmechanismus.

Am Donnerstagmorgen hatte die Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer, zu der bislang Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören, ihre Erweiterung zu "Brics plus" verkündet. Damit wird der Staatenbund zukünftig aus elf Mitgliedern bestehen. Zahlreiche weitere Länder sollen bald dazukommen. Ziel der Allianz ist es, ein Gegengewicht zur geopolitischen und wirtschaftlichen Dominanz des Westens zu bilden. Auch ihre Abhängigkeit vom US-Dollar als globale Leitwährung möchten die Brics-Länder reduzieren.  © dpa

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