Die weit verbreitete Haltungskennzeichnung für Fleisch und Wurst der großen Supermarktketten gleicht sich dem künftigen staatlichen Tierhaltungslogo an. Das private Siegel mit dem Aufdruck "Haltungsform" bekommt ab Sommer 2024 fünf statt der bisherigen vier Stufen, wie die Trägergesellschaft am Donnerstag zur Agrarmesse Grüne Woche in Berlin mitteilte. Auch die Bezeichnungen der dann fünf Stufen sollen an die des staatlichen Logos angepasst werden. Damit könnten beide Kennzeichnungen nebeneinander im Markt genutzt werden.
"Verwirrung der Verbraucher kann so vermieden werden", erläuterte Geschäftsführer Robert Römer. Die 2019 eingeführte freiwillige Kennzeichnung des Handels gilt für Fleisch und verarbeitete Produkte von Schwein, Rind und Geflügel. Sie hat auf den Etiketten bisher die Zahlen 1 bis 4 für vier Stufen mit wachsenden Anforderungen und dazu die Farben Rot, Hellblau, Orange und Grün. In der Stufe 4 namens "Premium" ist bisher auch Bio-Ware eingeordnet. Mit der Änderung soll sie aufgeteilt und eine eigene Stufe 5 für Bio geschaffen werden.
Ein System mit fünf Kategorien hat auch die staatliche Kennzeichnung, die laut Gesetz für inländische Erzeugnisse 2025 verpflichtend wird. Sie soll nach Plänen von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) mit Schweinefleisch im Handel starten und dann ausgedehnt werden. Die Kennzeichnung des Handels dürfte noch länger parallel dazu bestehen bleiben, zumal sie schon jetzt Produkte anderer Tierarten umfasst. © dpa
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