Die Huthi-Rebellen im Jemen haben einen Öl-Tanker angegriffen. Das unter norwegischer Flagge fahrende Schiff wurde von einem Marschflugkörper getroffen.
In einer offenbaren Ausweitung ihrer Attacken auf Schiffe im Roten Meer haben die Huthi-Rebellen vor der Küste des Jemens einen Tanker direkt angegriffen. Der Öl- und Chemikalientanker "Strinda" sei von einem Marschflugkörper getroffen worden, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am frühen Dienstagmorgen mit.
Auch die britische Warnzentrale für die Seefahrt (UKMTO) meldete den Vorfall in der Meerenge Bab al-Mandab, 15 Seemeilen westlich der jemenitischen Küstenstadt Mokka.
Rohstoffe für Biokraftstoff geladen
Die Huthi-Rebellen im Jemen beanspruchten die Attacke auf den unter norwegischer Flagge fahrenden Tanker für sich. Sie hätten ihn angegriffen, nachdem die Besatzung "alle Warnungen ignoriert" habe. In den vergangenen Tagen hätten die Aufständischen wie zuvor angedroht "mehrere Schiffe an der Durchfahrt gehindert". Die Rebellen würden dies auch weiterhin tun bei "Schiffen aller Nationalitäten" auf dem Weg zu israelischen Häfen, bis diese Essen und Arzneimittel zu den Palästinensern nach Gaza lieferten. Die "Strinda" sei auf dem Weg nach Israel gewesen.
Die norwegische Reederei J. Ludwig Mowinckels Rederi sprach dagegen davon, dass das Schiff von Malaysia nach Italien unterwegs gewesen sei, als es am Montagabend angegriffen worden sei. Es sei nun auf dem Weg in einen sicheren Hafen. Geladen hat der 144 Meter lange Tanker demnach Rohstoffe für Biokraftstoff.
An Bord habe es einen Brand und Schäden, aber keine Verletzten gegeben, teilte das US-Regionalkommando mit. Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich keine Schiffe der USA in der Nähe befunden. Die "Strinda" habe einen Notruf abgegeben, woraufhin der Zerstörer "USS Mason" Hilfe geleistet habe.
Besatzung hat Feuer gelöscht
Die indische Besatzung der "Strinda" konnte das Feuer an Bord nach Reedereiangaben selbst löschen. Der norwegische Reedereiverbund kritisierte, der Angriff sei inakzeptabel und stelle für die zivile Schifffahrt eine gravierende Entwicklung der Sicherheitslage im Roten Meer dar.
Die Huthi-Rebellen im Jemen hatten am Wochenende gedroht, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt. Zuvor hatten sie mit Angriffen auf alle Schiffe mit Israel-Bezug gedroht.
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges zunehmend an. Zuletzt hatten sie auch mehrfach Schiffe im Roten Meer attackiert. Die Huthis haben ihr Waffenarsenal in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. (dpa/fab)
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