Die Gaspreisbremse zur Entlastung der privaten Haushalte und Unternehmen wird für den Staat laut einer Schätzung des Ifo-Instituts viel billiger als gedacht. Die Bundesregierung hatte im Winter 40,3 Milliarden Euro im Wirtschaftsstabilisierungsfonds für die Preisbremse vorgesehen - nach aktueller Schätzung des Ifo wird sie tatsächlich nur 13,1 Milliarden kosten, wie das Münchner Forschungsinstitut am Mittwoch mitteilte. Grund sind die stark gefallenen Gaspreise.
Die Gaspreisbremse war im März in Kraft getreten, galt aber rückwirkend auch schon für Januar und Februar. Der Staat zahlt Haushalten und kleineren Unternehmen für 80 Prozent ihres im September prognostizierten Verbrauchs in diesem Jahr die Differenz zwischen Preisdeckel und Marktpreis. Der Deckel liegt bei zwölf Cent je Kilowattstunde. Bei Industriekunden liegt der Deckel bei sieben Cent je Kilowattstunde für 70 Prozent des Verbrauchs im Jahr 2021.
Von den geschätzt 13,1 Milliarden Euro Kosten für den Staat entfallen laut Ifo knapp 12,4 Milliarden Euro auf die Haushalte sowie die kleinen und mittleren Unternehmen und knapp 700 Millionen auf die Industrie. "Im Jahre 2024 rechnen wir mit null Ausgaben, denn bereits jetzt fallen viele neu abgeschlossene Gasverträge von Normalverbrauchern unter die Preisgrenze von zwölf Cent für die Kilowattstunde", erklärte Ifo-Experte Max Lay. Industriekunden müssen demnach schon seit ein paar Monaten nicht mehr als die durch die Preisbremse festgelegten sieben Cent pro Kilowattstunde zahlen.
Lay räumte ein, dass die Schätzung der Kosten für den Staat weiterhin mit hoher Unsicherheit verbunden sei, da ihr eine Prognose der Marktpreise für die jeweiligen Verbrauchsgruppen zu Grunde liege. Die Prognose der Marktpreise für Erdgas stammt aus der Ifo-Konjunkturprognose Sommer 2023. © AFP
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