Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warnt wegen der Ausweitung der Kämpfe im Sudan vor Gefahren für zehntausende Flüchtlinge aus Äthiopien und Eritrea. Hintergrund ist das Vorrücken der Miliz RSF in den sudanesischen Bundesstaat Sennar in den vergangenen Wochen.
Ein weiterer Vormarsch der RSF könnte die mehr als 40.000 äthiopischen Flüchtlinge im benachbarten Bundesstaat Gedaref bedrohen, so Human Rights Watch. Zudem halte den Angaben zufolge weiter östlich der Zustrom von Flüchtlingen aus Eritrea an, die Schutz vor Unterdrückung in ihrer Heimat suchen. Diese Flüchtlinge könnten bei einer Ausweitung der Kämpfe von humanitärer Hilfe abgeschnitten sein, hieß es.
Seit mehr als einem Jahr kämpfen im Sudan de-facto-Machthaber Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und sein früherer Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo um die Macht. Der Konflikt führte nach UN-Angaben zur Flucht von fast zehn Millionen Menschen. Besonders bedrohlich ist die Lage in Nord-Darfur, wo mit der Stadt El-Fasher die letzte größere Stadt unter Regierungskontrolle in die Hand von Daglos RSF geraten könnte.
Menschenrechtsgruppen warnen bereits vor ethnischen Säuberungen und einem möglichen Völkermord in Darfur, sollte die RSF das Gebiet unter ihre Kontrolle bringen. Insbesondere der RSF werden schwere Menschenrechtsverletzungen, sexuelle Gewalt und willkürliche Erschießungen von Zivilisten vorgeworfen. © dpa
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