Nach den jüngsten Protesten in Kenia ermittelt die unabhängige Polizeiaufsicht (IPOA) zu zehn Vorwürfen wegen Entführungen von Aktivisten.

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In einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme dieser Beschwerdestelle für polizeiliches Fehlverhalten hieß es, die Untersuchungen beträfen unrechtmäßige Festnahmen und tagelanges Verschwinden.

In acht der Fälle seien die Betroffenen lebendig wieder aufgetaucht, hieß es. Es gebe allerdings Berichte über Einschüchterungen und Folter. Ein Mann wurde zudem tot aufgefunden, ein anderer ist noch immer verschwunden.

Die IPOA appellierte an die mutmaßlichen Entführungsopfer, persönliche Angaben zu den Vorfällen zu machen und hofft auf Aussagen von Augenzeugen und Bereitstellung von Aufnahmen von Überwachungskameras.

Die kenianische Menschenrechtskommission hat im Zusammenhang mit den mehrwöchigen Protesten gegen die Regierung von Präsident William Ruto von mindestens 32 entführten Aktivisten gesprochen. Die Proteste vor allem junger Menschen richteten sich zunächst gegen ein umstrittenes Steuergesetz, bald aber auch gegen die Regierungsführung und weit verbreitete Korruption in dem ostafrikanischen Land.

Ruto hatte am Donnerstag sein Kabinett aufgelöst und seine Minister mit Ausnahme von Außenminister Musalia Mudavadi mit sofortiger Wirkung entlassen. Er kündigte in einer Ansprache zudem eine verschlankte Regierung und einen parteiübergreifenden Dialog an, der in der kommenden Woche beginnen soll.  © dpa

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