Nach einer Stichwahl in Liberia hat der amtierende Präsident George Weah seine Niederlage gegen den Herausforderer Joseph Boakai eingeräumt. "Die Ergebnisse, die heute Abend bekannt gegeben wurden, sind zwar nicht endgültig, deuten aber darauf hin, dass (Herr) Boakai einen Vorsprung hat, den wir nicht aufholen können", sagte der ehemalige Fußballstar Weah, der 2017 zum Präsidenten des westafrikanischen Landes gewählt worden war, am späten Freitagabend im staatlichen Rundfunk.
Boakai siegt knapp in liberianischer Präsidentschaftswahl
Er habe mit "dem gewählten Präsidenten Joseph Boakai gesprochen, um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren", fügte Weah hinzu. Nach der Auszählung der Stimmzettel aus mehr als 99 Prozent der Wahllokale lag der 78-jährige Boakai mit 50,89 Prozent der Stimmen vor Weah, welcher auf 49,11 Prozent kam. Das knappe Ergebnis offenbare "eine tiefe Spaltung in unserem Land", sagte Weah in seiner Rede.
Amtsinhaber Weah hatte seine angestrebte Wiederwahl im ersten Wahlgang verpasst und musste in die Stichwahl gegen seinen Herausforderer.
Spannung in Liberia nach Wahl
Rund 2,4 Millionen Einwohner Liberias waren am Dienstag zur Stimmabgabe aufgerufen gewesen. Bislang gab es noch keine Angaben zur Wahlbeteiligung. Dutzende Anhänger Boakais feierten am Freitag das Ergebnis und tanzten vor einem Büro seiner Partei in der Hauptstadt Monrovia, wie eine AFP-Reporterin berichtete.
Zwischen 1989 und 2003 wütete ein Bürgerkrieg in Liberia, schätzungsweise 250.000 Menschen wurden getötet. Die größte Sorge der Menschen ist auch 20 Jahre nach Ende des Bürgerkrieges neben Gesundheitswesen, Bildung, Infrastruktur, Arbeit und Lebenserhaltungskosten vor allem eine mögliche Rückkehr der Gewalt. © AFP
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