Als Reaktion auf den Einmarsch der Ukraine in die Region Kursk verlegt Russland nach Angaben des litauischen Verteidigungsministers Laurynas Kasciunas einen Teil seiner Truppen aus seiner Ostsee-Exklave Kaliningrad.

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"Sie brauchen mehr Ressourcen und versuchen, diese aus anderen Bereichen abzuziehen", sagte Kasciunas der baltischen Agentur BNS. Nähere Angaben machte er nicht. Kaliningrad liegt zwischen den EU- und Nato-Ländern Polen und Litauen. Von russischer Seite gab es keine Angaben dazu.

Die ukrainischen Streitkräfte greifen seit dem 6. August in der russischen Region Kursk mit einer großen Bodenoffensive an. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind von der Armee inzwischen 74 Ortschaften im Gebiet Kursk eingenommen worden - doppelt so viele wie von russischer Seite angegeben. Überprüfbar sind beide Angaben nicht.

Nach Einschätzung von Kasciunas hat der Vormarsch eine hohe symbolische Bedeutung für die Ukraine. "Zuallererst ist es ein moralischer Auftrieb, der natürlich sehr wichtig ist", sagte er. Die Ukraine wehrt sich seit fast zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion und hat den Kampf erstmals mit eigenen Truppen auf feindliches Gebiet verlagert.

Kasciunas hatte am Dienstagabend in Kiew Selenskyj getroffen. Dabei soll er nach einem von der ukrainischen Seite veröffentlichten Mitschnitt sogar von einer "Entmilitarisierung" des Kaliningrader Gebiet gesprochen haben, die dank der Tapferkeit des ukrainischen Militärs und Entscheidungen Kiews geschehe. Tatsächlich ist das russische Militär in Kaliningrad weiter präsent.   © dpa

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