Die Zahl der im vergangenen Jahr vom Verfassungsschutz als Rechtsextremisten eingestuften Menschen ist in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahr um 50 Fälle gestiegen. Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht des Landes vor, den Innenminister Christian Pegel (SPD) am Donnerstag in Schwerin vorstellte. 2022 registrierte der Dienst 1.840 Rechtsextremisten - nach 1.790 im Jahr 2021. 720 von ihnen stufte der Verfassungsschutz als gewaltbereit ein – 40 mehr als im Vorjahr. Allerdings sei die Zahl der Mitglieder rechtsextremer Parteien gesunden.

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Bei den sogenannten Reichsbürgern verzeichnete der Verfassungsschutz eine Zunahme von 650 auf 670 Menschen binnen Jahresfrist. Ein knappes Viertel davon gilt als gewaltbereit. Außerdem wurde eine kleine Szene an sogenannten Delegitimierern beobachtet.

Rechtsextremisten, Reichsbürger und Delegitimierer hätten die derzeitigen Krisen "für ihre ideologischen Zwecke missbraucht" und versucht, den Anschluss an die bürgerliche Mitte herzustellen, erklärte Pegel. Die Folge sei, "dass in einigen Teilen der Gesellschaft die Abgrenzung zu Extremisten schwindet".

Linksextremisten traten laut Verfassungsschutzbericht 2022 weniger stark in Erscheinung als in den Vorjahren. Ihre Zahl sei um 30 auf 430 gesunken. Rund die Hälfte von ihnen wird als gewaltbereit eingeschätzt. Zur extremen islamistischen Szene gehörten laut Verfassungsschutz 170 Menschen und damit 30 weniger als 2021.  © AFP

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