Der radikal rechte Vorsitzende des niederländischen Parlaments, Martin Bosma, ist nicht willkommen bei der nationalen Gedenkfeier zum Ende der Sklaverei. Die Einladung an den Politiker sei zurückgezogen worden, teilte die Vorsitzende des Organisationskomitees, Linda Nooitmeer, am Mittwoch in Den Haag mit. Bosma ist wegen rassistischer Äußerungen umstritten, lehnt aber eine Entschuldigung dafür ab.
Bosma sollte als höchster Vertreter des Parlaments bei der Feier am 1. Juli in Amsterdam einen Kranz niederlegen. Er war Ende vergangenen Jahres zum Vorsitzenden des Parlaments gewählt worden, nachdem die radikal rechte Partei des Populisten Geert Wilders bei der Parlamentswahl stärkste Kraft geworden war.
Nach heftiger Kritik an Bosmas Teilnahme hatte ihn das Organisationskomitee aufgefordert, seine früheren Aussagen zurückzunehmen. Bosma hatte das Gedenken unter anderem als "anti-weißen Rassismus" bezeichnet und als "Propaganda und Indoktrinierung". Seine Partei will auch, dass die offizielle Entschuldigung des Staates wieder zurückgenommen wird. Am 1. Juli endet auch das Gedenkjahr zum Ende der Sklaverei in den damaligen Kolonien vor 150 Jahren. © dpa
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