Angesichts einer möglichen Ecowas-Militärintervention haben die neuen Machthaber im Niger die Armeen ihrer Nachbarländer Burkina Faso und Mali autorisiert, "im Falle eines Angriffs" einzuschreiten. Dies teilte das Außenministerium nach einem Besuch der Außenminister Burkina Fasos und Malis, Olivia Rouamba und Abdoulaye Diop, am Donnerstag in Niamey mit. Für diesen Fall seien entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet worden.
Burkina Faso und Mali werden ebenfalls von Militärs regiert, die zwischen 2020 und 2022 gewaltsam an die Macht gekommen waren. Kurz nach dem Staatsstreich in Niamey hatten sie ihre Solidarität mit den neuen nigrischen Machthabern erklärt, insbesondere angesichts der Drohung der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (Ecowas), militärisch einzugreifen, um die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen. Die beiden Länder hatten die Ecowas gewarnt, da dies einer "Kriegserklärung" gleichkäme.
Algerien, das eine mögliche Militärintervention ebenfalls ablehnt, entsandte am Donnerstag den Generalsekretär im Außenministerium, Lounès Magramane, zu einer Vermittlungsmission nach Niamey. Laut dem nigrischen Rundfunk sagte er, eine Militärintervention im Niger werde "desaströse Konsequenzen nicht nur für den Niger, sondern für alle Staaten der Region" haben.
Am 26. Juli hatten Militärs im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt und die Macht im Land übernommen. Als Reaktion hatte die Ecowas beschlossen, eine Eingreiftruppe zur Wiederherstellung der Demokratie im Niger zusammenzustellen - für den Fall, dass alle diplomatischen Bemühungen scheitern sollten. Die Wirtschaftsgemeinschaft bekräftigte am Wochenende ihre Bereitschaft zu einem militärischen Einsatz. Gleichzeitig betonte sie, einer diplomatischen Lösung weiterhin den Vorzug zu geben. © AFP
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