Weniger Gehalt und geringeres Ansehen als Westdeutsche - das eint laut einer Studie Ostdeutsche und Migranten. In den Augen der Westdeutschen machen beide Gruppen denselben Fehler.
Migranten und Ostdeutsche haben nach einer neuen Studie häufiger schlechter bezahlte Jobs als Westdeutsche. Beide Gruppen sehen sich zudem ähnlich als "Bürger zweiter Klasse" und nicht anerkannt von der deutschen Gesellschaft.
Das geht aus der Untersuchung des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Studie soll am Dienstag in Berlin vorgestellt werden.
Opfer-Vorwurf von Westdeutschen
Westdeutsche werfen laut der Studie dagegen beiden Gruppen vor, sich zum Opfer zu stilisieren und nicht im heutigen Deutschland angekommen zu sein. "Westdeutsche erkennen die Lage der Ostdeutschen nicht vergleichbar an: Sie ignorieren damit die Wunden der Wiedervereinigung", heißt es in der Studie mit dem Titel "Konkurrenz um Anerkennung".
Die Forscher des Zentrums kommen zu dem Schluss, dass sowohl die Bevölkerungsgruppe mit Migrationshintergrund als auch Ostdeutsche neben strukturellen Nachteilen wie geringerem Lohnniveau oder höherer Arbeitslosigkeit von "sozialer, kultureller und identifikativer Abwertung" betroffen seien.
Die Analyse ist der erste Teil der Reihe Ost-Migrantische Analogien. Für die Studie haben die Forscher über 7.200 Menschen in Telefoninterviews befragt. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.