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Schon zu Beginn des Parteitags in Milwaukee stand Donald Trump im Mittelpunkt. Höhepunkt sollte schließlich seine Abschlussrede werden, seine erste Rede nach dem Attentat. Zahlreiche Republikaner hatten sich in Milwaukee versammelt und warteten gespannt auf den Auftritt des ehemaligen Präsidenten.
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Mit Verband am Ohr trat er vor die Zuhörer. Sogar seine Frau Melania war gekommen, ein seltener Anblick, der in einem Küsschen auf die Wange gipfelte.
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Es sollte eine Rede werden, ganz anders als die vorherigen. Nach dem Attentat hatte Trump angekündigt, diesmal eine andere Sprache anzuschlagen, versöhnlicher, sanfter. Doch je länger der 78-Jährige sprach, desto härter wurde sein Ton. Von Versöhnlichkeit war nichts mehr zu spüren.
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Seine Rede offenbarte letztendlich eines: Trump ist besiegbar. Die Ansprache des 78-Jährigen war chaotisch und kraftlos. Stellenweise war es schwierig, ihm überhaupt zu folgen. Er verlor sich häufig in langatmigen Anekdoten, die er schon unzählige Male erzählt hatte, sodass selbst seine treuesten Anhänger das Interesse verloren. Inhaltlich gab es keinerlei neue Impulse.
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Trotzdem war die Veranstaltung ein wahres Spektakel – mit Luftballons, verrückt gekleideten MAGA-Anhängern und absurden Auftritten von Prominenten inklusive. MAGA steht für "Make America Great Again", in etwa "Macht Amerika wieder groß", einst das Motto von Trumps Wahlkampf zu seiner ersten Präsidentschaftskandidatur.
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Trump kann auf die Loyalität seiner Anhänger zählen. Das Pflaster am Ohr ist längst zum Erkennungszeichen der MAGA-Bewegung geworden, mit dem die Anhänger ihre Unterstützung für ihren Helden zum Ausdruck bringen. Doch nicht nur das Pflaster zog die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich. Trumps Fans kamen in bunten Kostümen, geschmückt mit US-Flaggen und großen Hüten.
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Das Motto schien zu sein: Je auffälliger und verrückter, desto besser. Auf dem Bild sieht man einen MAGA-Anhänger, der sich zum Parteitag mit einer großen Kopfbedeckung in Form eines Käsestückes schmückte. Die Abkürzung "MAGA" war unübersehbar darauf abgebildet.
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Wer noch kein passendes Outfit gefunden hatte, konnte sich vor Ort mit Trump-Merch eindecken. Vom Button bis zum Fan-T-Shirt war alles dabei. Der neueste Schrei unter den Republikanern: Ein T-Shirt, auf dem Trump mit Blut im Gesicht und kämpferisch gereckter Faust vor der US-Flagge abgebildet ist.
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Ein Ex-Wrestler bei einem Parteitag? In Deutschland wohl undenkbar. In den USA reißt sich Hulk Hogan bei den Republikanern sein T-Shirt vom Leib und ruft: "Donald Trump ist der stärkste von allen". Das heizt die Stimmung im Saal ordentlich an und sorgt für tosenden Jubel.
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Auch Kid Rock fehlte nicht bei Trumps Parteitag. Bevor Trump auf die Bühne kam, animierte der US-Entertainer die Menschen im Saal dazu, Parolen zu wiederholen, die bereits an den Vortagen immer wieder bei Reden gefallen waren. "Kämpft, kämpft", rief der Musiker. Das Publikum wiederholte die Worte im Einklang. Kid Rock rief "Trump, Trump" – das Publikum folgte euphorisch.
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Am letzten Tag des Parteitags hatte Trump seine Nominierung als Präsidentschaftskandidat formal angenommen. Doch er trat auf, als sei sein Einzug ins Weiße Haus längst sicher und nur noch eine Frage der Zeit. In wenigen Monaten, so verkündete er, werde man einen triumphalen Sieg feiern. Das sehen auch seine Anhänger so: Die Republikaner feierten sich, als hätten sie die Wahl im November bereits gewonnen. Die Siegestrunkenheit lag nicht nur am Alkohol, der in großen Mengen floss.