Ein TikTok-Nutzer, der regelmäßig Falschmeldungen verbreitet, behauptet, dass im niedersächsischen Peine eine Grundschule zu einer Unterkunft für Geflüchtete umgebaut werden solle. Das ist frei erfunden.
Ein TikTok-Kanal veröffentlichte im Mai ein Video, in dem eine Erzählstimme behauptet: "Eine Grundschule aus dem Landkreis Peine wird in den Sommerferien zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut. [...] Die Schüler werden auf andere Grundschulen im gesamten Landkreis verteilt." Dazu werden zwei verschiedene Gebäude gezeigt. Das Video wurde mehr als 70.000-mal gesehen, doch die Behauptung ist frei erfunden.
Landkreis-Sprecher: Behauptung entspricht nicht der Wahrheit
Fabian Laaß vom Referat für Kreisentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit des Landkreises Peine antwortete CORRECTIV.Faktencheck per E-Mail: "Diese Meldung entspricht selbstverständlich nicht der Wahrheit. Es gibt weder seitens des Landkreises noch von der Stadt Peine oder den kreisangehörigen Gemeinden derartige Pläne."
Außerdem, so Laaß weiter, sei das erste Gebäude im Video gar keine Grundschule, sondern ein Pflegeheim. Bei dem zweiten Gebäude im Video, rechts in der Collage unten, handele es sich dagegen tatsächlich um ein Schulgebäude. Dieses teilen sich das Peiner Ratsgymnasium und die Burgschule. Ein Vergleich mit Bildern von der Webseite des Pflegeheims und von der Schule auf Google Maps bestätigt, dass es sich um diese Gebäude handelt.
Es ist nicht die erste Falschbehauptung des TikTok-Kanals, der immer wieder Hetze gegen Geflüchtete unter dem Deckmantel angeblicher Satire verbreitet: Dort wurde zuvor behauptet, ukrainische Geflüchtete würden einen 250-Euro-Bonus vom Jobcenter erhalten und Geflüchtete sollten für Neugeborene eine Einmalzahlung von 10.000 Euro erhalten. Beides stimmte nicht.
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