Der Schienenbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer (FDP), hält die voraussichtliche Preiserhöhung beim Deutschlandticket für angemessen.
Angesichts der allgemeinen Preissteigerungen und der Tarifabschlüsse mit den Ländern sei es "durchaus vorhersehbar und auch angemessen, dass es zu einer Preisanpassung kommen würde", sagte Theurer der "Rheinischen Post" vom Mittwoch. Der Schlüssel zur Finanzierung liege in der Zahl der verkauften Abos, betonte er.
Zudem müssten "Effizienzreserven", die durch das Ticket etwa in den Vertriebsstrukturen und bei der Zahl der Verkehrsverbünde freigesetzt wurden, "auch tatsächlich genutzt werden", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium weiter. Entscheidend für den Erfolg des Deutschlandtickets sei, "dass sich alle Beteiligten langfristig dazu bekennen".
Die Verkehrsminister der Länder hatten am Montag bei ihrer Sonderkonferenz beschlossen, 2025 eine Preisanpassung vorzunehmen. Die genaue Höhe ist noch unklar. In diesem Jahr soll das Ticket weiterhin 49 Euro pro Monat kosten.
Bund und Länder zahlen aktuell jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro für das Deutschlandticket. Für dieses Jahr sagte der Bund zudem zu, nicht genutzte Mittel aus dem Startjahr zu übertragen.
Der Juso-Vorsitzende Philipp Türmer kritisierte die geplante Verteuerung des Deutschlandtickets scharf. "Insbesondere für junge Menschen ist das Ticket eine der spürbarsten Entlastungen der letzten Jahre gewesen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Diese jetzt wegzuwerfen, wäre insbesondere enttäuschend für all die jungen Menschen, die bereits das Gefühl haben, dass die Politik keine spürbaren Lösungen für ihre Probleme hat." © AFP
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