Eine Woche nach seinem großen Wahlsieg hat der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders eine Minderheitsregierung nicht ausgeschossen.
"Alles geht", sagte der Politiker am Mittwoch in Den Haag. "Ich bevorzuge aber eine Mehrheitsregierung." Wilders Anti-Islam-Partei PVV hatte 37 der 150 Mandate gewonnen. Für eine Mehrheit braucht er mindestens zwei weitere Parteien.
Am Mittwochmorgen war die erste Phase der Regierungsbildung gestartet. Ein Gesprächsleiter soll bei den Fraktionen ausloten, welche Koalition eine Chance hat und in der kommenden Woche seinen Bericht vorlegen.
Wilders will mit drei Parteien verhandeln, der rechtsliberalen VVD des scheidenden Premiers Mark Rutte, der neuen Zentrums-Partei NSC sowie der Protestpartei Bauer Bürger Bewegung BBB.
Die Rutte-Partei VVD lehnt vorerst wegen ihrer Verluste bei der Wahl eine Regierungsteilnahme ab, würde aber eine Minderheitsregierung unterstützen. Auch NSC hat Bedenken über eine Zusammenarbeit mit der radikal-rechten PVV wegen deren verfassungsfeindlichen Standpunkten.
Wilders erneuerte seine Bereitschaft zu Kompromissen. Er hatte zuvor gesagt, dass er Forderungen nach einem Verbot des Koran und der Schließung von Moscheen auf Eis legen wolle. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.