Das russische Militär nimmt für sich in Anspruch, erneut die Ortschaft Robotyne im Südosten der Ukraine unter Kontrolle genommen zu haben. "Einheiten der Heeresgruppe "Dnepr" haben die Ortschaft Robotyne im Gebiet Saporischschja vollständig befreit", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch in seinem Lagebericht mit. Kiew hat den angeblichen Verlust Robotynes bislang nicht kommentiert. Unabhängig lassen sich die Angaben aus Moskau ebenfalls nicht bestätigen. Von Robotyne sind inzwischen nur noch Ruinen übrig, allerdings besitzt die Ortschaft hohe symbolische Bedeutung. Bei der letztendlich gescheiterten Sommeroffensive Kiews im Jahr 2023 war Robotyne die einzige Ortschaft in dem Frontabschnitt, die die Ukrainer befreien konnten.

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Robotyne wurde bereits am 6. März 2022, kurz nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine, von moskautreuen Truppen besetzt. Erst mehr als ein Jahr später konnten ukrainische Soldaten nach schweren Kämpfen das Dorf befreien. Der geplante weitere Vormarsch stockte allerdings und zuletzt war Robotyne wieder schwer umkämpft.

Inzwischen ist das ukrainische Militär aufgrund von Waffen-, Munitions- und Personalmangels überall an der Front seit Monaten in der Defensive. Die russische Armee ist sowohl im Osten im Gebiet Donezk auf dem Vormarsch als auch seit einigen Tagen mit einer neuen Offensive im Nordosten bei Charkiw. Der Verlust von Robotyne würde bedeuten, dass Kiew auch an der Südfront Schwierigkeiten beim Halten seiner Verteidigungslinien hat.  © dpa

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