Die Ukraine benötigt nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal gegenwärtig vor allem Waffenhilfe zur Abwehr russischer Luftangriffe. "Was brauchen wir am meisten? Meiner Meinung nach sind Flugabwehrsysteme und Raketen oberste Priorität", sagte er am Mittwoch bei einem Besuch in Estland. Demnach mangele es der Ukraine an Ausrüstung, um ukrainische Städte sowie Energienetze und -produktionssysteme zu schützen. "Die zweite Priorität ist Munition für die Artillerie", sagte Schmyhal nach einem Treffen mit seiner Amtskollegin Kaja Kallas in Tallinn.
Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine russische Invasion ab und ist bei der Ausrüstung weitgehend von westlicher Unterstützung abhängig. Kallas sicherte der Ukraine die weitere militärische Unterstützung Estlands zu und rief auch andere Länder dazu auf, ihre Militärhilfe zu erhöhen. "Wir müssen die Ukraine so lange wie nötig und - ebenso wichtig - im erforderlichen Umfang unterstützen. Wir müssen jetzt handeln, wir dürfen keine Zeit verlieren", betonte sie. "Die Ukraine benötigt dringend und schnell Lieferungen."
Estland gehört international zu den entschlossensten Unterstützern der Ukraine. Nach Angaben von Schmyhal hat der Baltenstaat seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 Militärhilfe im Umfang von mehr 520 Millionen Euro geleistet - dies entspreche rund 1,4 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.