• Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich 100 Tage nach russischer Invasion siegesgewiss.
  • Derweil rückt die russische Armee im Donbass weiter vor.
  • Die Stadt Sjewjerodonezk liegt in Schutt und Asche.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat 100 Tage nach dem russischen Überfall den Glauben an den Sieg beschworen. Es gebe drei Worte, für die sein Land kämpfe: Frieden, Sieg, Ukraine, sagte Selenskyj am Freitag in seiner abendlichen Videoansprache. Die Aufnahme wurde unter freiem Himmel vor seinem Amtssitz in Kiew gemacht.

"Vor genau 100 Tagen sind wir in einer neuen Realität aufgewacht", sagte der Staatschef. Er beschrieb die Erfahrung des Krieges anhand neuer Wörter, die Ukrainerinnen und Ukrainer hätten lernen müssen. Dazu zählten schreckliche Wörter wie Raketentreffer, Ruinen, Deportation. Ortsnamen seien dazugekommen wie Hostomel, Butscha oder Mariupol, die Namen russischer, ukrainischer und ausländischer Waffensysteme. Aber es gebe auch positive Worte: Wiederaufbau, Rückkehr, Befreiung.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 24. Februar den Angriff auf das Nachbarland befohlen. Die russische Armee habe damals den Ruf als zweitstärkste der Welt gehabt, sagte Selenskyj. "Was ist von ihr geblieben?", fragte er: "Kriegsverbrechen, Schande und Hass." Die Ukraine aber habe bestanden, sie bestehe und werde bestehen.

Besonders heftig gekämpft wurde weiterhin in der Stadt Sjewjerodonezk, dem Verwaltungszentrum der Region Luhansk. Nach Angaben des ukrainischen Regionalgouverneurs Serhij Gajdaj kontrollieren die russischen Truppen inzwischen 80 Prozent der Stadt. Ukrainische Soldaten halten sich demnach noch im Industriegebiet der Stadt verschanzt. Fällt Sjewjerodonezk, hätte Russland die Region Luhansk nahezu gänzlich eingenommen.

Sjewjerodonezk fast komplett zerstört

Laut dem ukrainischen Präsidialamt wurde auch im Stadtzentrum von Sjewjerodonezk am Freitagmorgen noch gekämpft. "Die russischen Invasoren bombardieren weiterhin die zivile Infrastruktur und die ukrainische Armee", erklärte das Amt. Kiew wirft Moskau vor, aus der Stadt ein "zweites Mariupol" zu machen. Die Hafenstadt am Asowschen Meer war wochenlang belagert worden und ist weitgehend zerstört.

"Seit hundert Tagen machen sie alles dem Erdboden gleich", erklärte Regionalgouverneur Gajdaj. In seiner Region seien bislang 33 Krankenhäuser, 237 ländliche Gesundheitseinrichtungen, fast 70 Schulen und 50 Kindergärten zerstört worden. "Aber wir werden nur stärker. Hass auf den Feind und Glaube an unseren Sieg machen uns unbesiegbar."

Lage in Lyssytschansk verschlechtert sich

Auch die Lage in Lyssytschansk, von Sjewjerodonezk nur durch einen Fluss getrennt, verschlechterte sich. Rund 60 Prozent der Infrastruktur und Häuser wurden zerstört, Internet, Mobilfunk sowie die Gasversorgung lahmgelegt, wie Bürgermeister Oleksandr Saika mitteilte. "Der Beschuss wird jeden Tag stärker."

Kiew meldete zudem 17 russische Angriffe in der Region Donezk in den vergangenen 24 Stunden. Drei Zivilisten seien getötet, acht verletzt und etwa 20 Wohnhäuser beschädigt worden. Demnach sind viele Menschen in der Region von der Versorgung mit Gas, Strom und Wasser abgeschnitten. Der Bürgermeister von Slowjansk rief die Bevölkerung auf, die Stadt zu verlassen.

Im südukrainischen Mykolajiw nahe Odessa starb laut Kiew mindestens ein Mensch durch russischen Beschuss. (mss/dpa/AFP)

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Gerüchte über eine schwere Erkrankung Wladimir Putins gibt es schon länger. Nun berichtet die britische Boulevardzeitung "Mirror", der russische Präsident habe nur noch wenige Jahre zu leben. Dabei stützt sich das Blatt auf Quellen des russischen Geheimdienstes. (Bildcredit: IMAGO/SNA/Mikhail Metzel) © ProSiebenSat.1



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