• Laut ukrainischen Angaben ist eine Großoffensive im Süden des Landes im Gange.
  • Demnach haben ukrainische Truppen die Frontlinien der Russen durchbrochen.
  • Ein Abgeordneter meldet Artillerieangriffe in der gesamten Region Cherson.

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Die ukrainische Armee hat eine Großoffensive zur Rückeroberung der seit Monaten von russischen Truppen besetzten Großstadt Cherson im Süden des Landes gestartet und nach eigenen Angaben die russischen Frontlinien durchbrochen.

"Die Streitkräfte der Ukraine haben Offensivhandlungen in vielen Abschnitten im Süden der Ukraine begonnen", zitierte das Internetportal Hromadske die Pressesprecherin der Südgruppe der ukrainischen Armee, Natalija Humenjuk.

Demnach sollen Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie zum Rückzug gezwungen worden sein. Genauere Ortsangaben wurden nicht gemacht. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Abgeordneter meldet "starke Artillerieangriffe auf feindliche Stellungen"

In der gesamten Region liefen "starke Artillerieangriffe auf feindliche Stellungen", sagte Serhij Chlan, Abgeordneter und Berater des Regionalgouverneurs, am Montag dem Fernsehsender Pryamyj TV. "Dies ist die Verkündung dessen, worauf wir seit dem Frühling gewartet haben - der Anfang vom Ende der Besatzung in der Region Cherson", sagte Chlan.

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Ziel der Offensive ist es demnach, die russischen Truppen auf das andere Ufer des Dnipro zurückzudrängen und die Stadt Cherson zurückzuerobern.

Die ukrainischen Truppen seien an der südlichen Front "im Vorteil", nachdem in den vergangenen Wochen bei mehreren Angriffen Brücken angegriffen worden waren um die Logistik der russischen Truppen zu behindern., sagte der Abgeordnete.

Ukrainische Medien hatten zuvor die Sprecherin des "Süd"-Kommandos, Natalja Gumenjuk, mit den Worten zitiert, die ukrainischen Truppen griffen die Front aus "vielen Richtungen" an.

Die ukrainische Militärgruppe "Kachowka" erklärte auf Facebook, sie habe "den Rückzug" einer Kampfeinheit pro-russischer Separatisten von ihren Stellungen in der Region beobachtet. Die Angaben konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

Cherson war schon Anfang März 2022 als erste ukrainische Großstadt an Russland gefallen

Cherson ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region, die an die 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim grenzt. Die 280.000-Einwohner-Stadt am Ufer des Dnipro war Anfang März kurz als erste Großstadt der Ukraine nach dreitägiger Belagerung von der russischen Armee eingenommen worden.

Die Region ist für die Landwirtschaft des Landes von zentraler Bedeutung und wegen ihrer Nähe zur Krim auch strategisch wichtig. Die ukrainischen Truppen hatten seit mehreren Wochen erklärt, eine Gegenoffensive zur Rückeroberung Chersons vorzubereiten. Bisher meldeten sie die Einnahme von mehreren Dutzend Dörfern.

Russland ist vor etwas mehr als sechs Monaten in die Ukraine einmarschiert. Seitdem hat es große Teile der Süd- und Ostukraine erobert. Die ukrainische Führung nährt seit Juni Hoffnungen auf eine größere Gegenoffensive im Süden. (AFP/dpa/ank)

Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde berichtet, dass es sich bei Serhij Chlan um einen Regionalrat handle. Richtig ist, dass Chlan Abgeordneter und Berater des Regionalgouverneurs ist. Wir haben den Fehler korrigiert.

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