Der Ehemann der fristlos entlassenen RBB-Intendantin Patricia Schlesinger, Gerhard Spörl, ist als Zeuge vor dem RBB-Untersuchungsausschuss im brandenburgischen Landtag erschienen. Sein Anwalt, der ihn begleitete, sagte am Freitagnachmittag vor den Ausschussmitgliedern, dass Spörl bei Fragen des Ausschusses von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch mache. Auch Schlesinger, ehemals Chefin des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders, wurde am Freitag noch als Zeugin in dem Ausschuss erwartet. Sie kam am Nachmittag in den Landtag.
Der Untersuchungsausschuss wollte Spörl zu dem inzwischen eingestampften RBB-Millionenbau-Projekt Digitales Medienhaus und zu möglichen Beraterverträgen befragen. Der 73-jährige Spörl, der früher "Spiegel"-Journalist war, gab ganz zu Beginn eine kurze Erklärung ab. Er sagte unter anderem, dass er zum Digitalen Medienhaus nichts sagen könne, weil er nicht beteiligt gewesen sei. Es habe zudem keine Verträge zwischen ihm und seiner Beratungsfirma einerseits und dem RBB und der Werbetochter RBB Media andererseits im Zusammenhang mit dem Neubauprojekt gegeben.
Die Verweigerung einer Auskunft auf Fragen der Ausschussmitglieder begründete Spörls Anwalt damit, dass die Generalstaatsanwaltschaft Berlin derzeit noch gegen Spörl und seine Ehefrau Schlesinger im Kontext der RBB-Krise ermittelt.
Der RBB stürzte im Sommer 2022 in eine tiefe Krise um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung. © dpa
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