Sozialverbände haben mit Blick auf die geplante Kindergrundsicherung auf mehr Geld für arme Kinder und Jugendliche gepocht. "Gegen Armut hilft Geld. Um Armut zu bekämpfen, brauchen Kinder und ihre Familien schlicht und einfach mehr Geld", sagte Andreas Aust vom Paritätischen Wohlfahrtsverband am Montag im Familienausschuss in Berlin. "Wir sehen, dass in dem Gesetz durchaus für einige Teilgruppen moderate materielle Verbesserungen vorhanden sind. Für den Großteil der Kinder aber bleiben die Leistungen unter dem Strich unverändert."

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Der Familienbund der Katholiken betonte, dass die bereits erfolgte Erhöhung von Kindergeld und Kinderzuschlag nicht einberechnet werden könne als Leistungserhöhung. "Denn wir hatten, wie alle wissen, eine sehr hohe Inflation und diese Punkte waren durch die Inflation bedingt. Da mussten die Freibeträge angehoben werden und in Folge müssten dann natürlich auch die familienpolitischen Leistungen angehoben werden", sagte Bundesgeschäftsführer Matthias Dantlgraber. "Das ist aus meiner Sicht kein Punkt, den man hier als Leistungserhöhung nennen kann."

Die Kindergrundsicherung gilt als das sozialpolitische Herzensprojekt der Ampel-Regierung und soll verschiedene finanzielle Leistungen wie Kindergeld, Bürgergeld, Sozialhilfe, Kinderzuschlag und Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets zusammenführen. In der Bundesregierung war das Projekt lange umstritten. Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Familienministerin Lisa Paus (Grüne) hatten monatelang um die Finanzierung und Leistungserhöhungen gerungen - und sich schließlich auf zunächst 2,4 Milliarden Euro Mehrkosten und keine generellen Leistungserhöhungen geeinigt. Die FDP sieht Leistungserhöhungen kritisch und hatte auf das bereits erhöhte Kindergeld verwiesen.  © dpa

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