Trotz der "Lügenpresse"-Debatten vertraut ein großer Teil der Menschen in Deutschland einer Studie zufolge weiter den etablierten Medien, es hat sich aber auch ein fester Kern an Kritikern herausgebildet.
Das ist das Ergebnis einer Befragung der Publizisten der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Die Kritiker verurteilten die Medien pauschal und seien überdurchschnittlich häufig an den Rändern des politischen Spektrums zu finden.
Immerhin jeder vierte Befragte wirft den Medien demnach gezielte Manipulation vor. Konkret stimmten 25 Prozent der Aussage zu: "Die Medien arbeiten mit der Politik Hand in Hand, um die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren." Ein Jahr zuvor waren das nur 20 Prozent gewesen, 2016 aber auch schon mal 27 Prozent.
Die Zahlen der Studie belegen den Mainzer Publizisten zufolge auch eine zunehmende Entfremdung zwischen Menschen und Medien. 27 Prozent der Befragten waren der Auffassung, dass die Medien den Kontakt zu den Menschen verloren haben. Ein Jahr vorher waren es lediglich 18 Prozent gewesen. Von 36 auf 43 Prozent stieg die Zustimmung für die Aussage, dass Medien gesellschaftliche Zusammenhänge anders darstellen, als es die Bürger im eigenen Umfeld wahrnehmen.
Die Vertrauenswerte variieren je nach Medienart stark
Nichtsdestotrotz vertrauten bei der Befragung 44 Prozent den Medien in wichtigen Fragen - der höchste bisher gemessene Wert (2017: 42 Prozent). Die Vertrauenswerte variieren je nach Medienart stark: Am höchsten sind sie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dem 65 Prozent vertrauen (2017: 72 Prozent, 2016: 69), gefolgt von Regionalzeitungen mit 63 Prozent. Nur 21 Prozent vertrauten den Nachrichten auf Seiten von Suchmaschinen (2017: 23), nur vier Prozent den Nachrichten in sozialen Netzwerken (2017: drei).
Auch das Thema bestimmt, wie Menschen der Berichterstattung gegenüberstehen. Nur 20 bis 25 Prozent halten etwa Berichte über den Islam und die Kriminalität von Flüchtlingen für vertrauenswürdig. © dpa
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