Der Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Filippo Grandi, ist sehr besorgt über die Lage im Sudan und fürchtet Auswirkungen auf die gesamte Region. "Wir sehen ständig, dass Feuerpausen gebrochen werden", sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch am Rande eines UN-Fußballturniers in Frankfurt am Main. "Und jedes Mal, wenn die Waffenruhe gebrochen wird, leiden Menschen, gibt es Tote." Mittlerweile seien mehr als zwei Millionen Menschen vor dem Konflikt geflohen, mehr als eine halbe Million davon ins Ausland.

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"Und die Menschen fliehen in sehr instabile Länder", sagte Grandi. Im Tschad etwa erreichten die Flüchtlinge aus dem Sudan sehr entlegene Gebiete, in denen obendrein zur Zeit die Regenzeit herrsche. Das mache sie schwer erreichbar für Hilfe. Diese Flüchtlinge kämen vor allem aus Darfur - und damit aus einer Region mit einer langen Geschichte von Konflikten.

In den erst seit knapp zwölf Jahren unabhängigen Südsudan wiederum flüchteten Menschen, die ursprünglich aus dem Südsudan stammten und durch den Konflikt im Sudan von Hilfe abgeschnitten worden seien. "Sie kehren vorzeitig zurück in den Südsudan, aber das Land ist noch nicht so weit, sie aufnehmen zu können", so Grandi. Auch die Flucht nach Ägypten sei "kompliziert". "Ich bin sehr besorgt, nicht nur wegen der Lage im Sudan, sondern auch wegen der Stabilität in der Region. Dieser Konflikt muss beendet werden."  © dpa

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