- Bei der Erstürmung des Kapitols ging das Bild des "Schamanen" mit dem Kopfschmuck aus Fell und Hörnern um die Welt.
- Gut zehn Monate später wurde der Mann nun zu knapp dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Der mit seiner Büffelhorn-Fellmütze beim Angriff auf das US-Kapitol im Januar als "QAnon-Schamane" bekannt gewordene Jacob Chansley ist zu knapp dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Bundesrichter in der US-Hauptstadt Washington verhängte am Mittwoch eine 41-monatige Haftstrafe gegen den 34-Jährigen. Das entspricht drei Jahren und fünf Monaten Gefängnis.
Chansley alias Jake Angeli hatte sich im September der Behinderung eines offiziellen Vorgangs schuldig bekannt. Die Staatsanwaltschaft forderte in der Folge 51 Monate und damit mehr als vier Jahre Gefängnis für ihn. Theoretisch hätten Chansley bis zu 20 Jahre Haft gedroht.
Der Mann aus Phoenix im Bundesstaat Arizona hatte am 6. Januar gemeinsam mit anderen Anhängern des abgewählten Präsidenten Donald Trump das Kapitol gestürmt. Bilder Chansleys mit nacktem Oberkörper voller Tätowierungen, bemaltem Gesicht, einer Fellmütze mit Büffelhörnern und einem Speer mit US-Flagge gingen um die Welt. Der selbsternannte "Schamane" und Anhänger der QAnon-Verschwörungstheorie wurde damit zu einem der bekanntesten Kapitol-Angreifer - und zu einem Gesicht der Gewalt vom 6. Januar.
Chansley drang bis in den Plenarsaal vor
Chansley gehörte nach Angaben der US-Justiz zu den ersten 30 Angreifern, die in das Innere des Parlamentsgebäudes stürmten. Er drang bis in den Plenarsaal des Senats vor. Der 34-Jährige wurde wenige Tage nach dem Sturm auf das Kapitol verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Radikale Trump-Anhänger hatten das Kongressgebäude gestürmt, als dort der Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November 2020 zertifiziert werden sollte. Fünf Menschen starben bei oder am Rande der Gewalt, unter ihnen ein Polizist und eine von der Polizei erschossene Angreiferin. Im Zuge der weitreichenden Ermittlungen zur Kapitol-Erstürmung wurden nach Angaben des Justizministeriums mehr als 570 Menschen festgenommen. Mehr als 650 Menschen wurden angeklagt. (afp/dpa/fra)
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