Der republikanische Senator Tommy Tuberville weigerte sich, weißen Nationalismus mit Rassismus gleichzusetzen. Später ruderte er zurück.

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Ein republikanischer US-Senator hat mit Aussagen zu weißem Nationalismus irritiert. Dass es sich dabei um eine rassistische Ideologie handele, sei lediglich eine "Meinung", sagte Tommy Tuberville aus dem US-Bundesstaat Alabama am Montagabend (Ortszeit) im US-Fernsehen. CNN-Moderatorin Kaitlan Collins insistierte, ein weißer Nationalist sei jemand, der glaube, dass weiße Menschen anderen Hautfarben überlegen seien. "Nun, das ist die Meinung einiger Leute", reagierte der 68-Jährige. Ein weißer Nationalist sei für ihn ein Amerikaner. Er fügte hinzu, "gegen Rassismus" zu sein.

Nach heftiger Kritik - auch aus seiner eigenen Partei - sagte Tuberville am Dienstag dem Sender CNN zufolge schließlich, dass weiße Nationalisten Rassisten seien. Zuvor hatte er auf Nachfrage der Presse im US-Kongress noch nachgelegt und gesagt: "Ich bin absolut gegen Rassismus. Wenn die Demokraten sagen wollen, dass weiße Nationalisten Rassisten sind, dann bin ich auch absolut dagegen."

Schumer: Weißer Nationalismus "rassistisch bis ins Mark"

Der demokratische Mehrheitsführer des Senats, Chuck Schumer, betonte daraufhin: "Die Definition des weißen Nationalismus ist keine Frage der Meinung." Diese Ideologie sei rassistisch bis ins Mark. Auch andere Kongressmitglieder reagierten empört auf Tubervilles Äußerungen. Der US-Erfolgsautor Stephen King schrieb auf Twitter: "Tommy Tuberville gibt dem Wort Idiot eine neue Bedeutung."

Tuberville stand zuletzt im Fokus, weil er die Bestätigung wichtiger Personalien innerhalb des US-Militärs blockierte. Der Grund: Er lehnt es ab, dass das Pentagon Angehörigen des US-Militärs die Kosten für weitere Reisen zu Abtreibungskliniken finanziert. Dem Senat kommt im politischen Machtgefüge der USA eine besondere Bedeutung zu. Wichtige Personalien auf Bundesebene müssen von der Parlamentskammer bestätigt werden. (mt/dpa)

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