Mit Warnstreiks haben Beschäftigte im Gesundheitswesen Druck im Tarifstreit des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen gemacht. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gab es am Dienstag unter anderem in Berlin mit Beginn der Frühschicht Streikaktionen an den Standorten der Universitätsklinik Charité, der Vivantes-Kliniken und beim Jüdischen Krankenhaus. Laut Gewerkschaft beteiligten sich insgesamt mehr als tausend Beschäftigte.
Zeitweilige Arbeitsniederlegungen gab es auch in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern. Zu einer Demonstration am Klinikum Landshut kamen einem Verdi-Sprecher zufolge rund 200 Teilnehmer, in Nürnberg beteiligten sich mehr als 2000 Beschäftigte mehrerer Kliniken an einer Streikdemonstration. Weitere Kundgebungen gab es unter anderem in Schweinfurt, Rosenheim und Regensburg.
Verdi hatte Beschäftigte in zahlreichen Krankenhäusern, Psychiatrien, Pflegeeinrichtungen und bei Rettungsdiensten aufgerufen, zeitweilig die Arbeit niederzulegen. Schwerpunkt sollten der Dienstag und der Mittwoch sein. In Bayern etwa beteiligen sich mehr als 30 kommunale Krankenhäuser und Bezirkskliniken und mehrere Einrichtungen der Altenhilfe.
Verdi protestiert damit gegen das von Bund und Kommunen Ende Februar vorgelegte Angebot. Die Arbeitgeber boten zuletzt eine lineare Erhöhung der Löhne um drei in diesem und um weitere zwei Prozent im kommenden Jahr sowie steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro verteilt über zwei Jahre an. Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern hingegen 10,5 Prozent monatlich mehr Gehalt, mindestens aber ein Plus von 500 Euro. Die dritte Tarifrunde findet vom 27. bis zum 29. März in Potsdam statt. © AFP
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