• Der neue Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, plädiert für mehr Übungen mit der Bevölkerung.
  • Zum Jahrestag der Flutkatastrophe nannte Tiesler die fehlende Zusammenarbeit der zentralen Stellen als Hauptgrund für die "Riesen-Defizite bei der Krisenbewältigung".
  • Der BBK-Chef verlangte auch mehr Geld und mehr Stellen für seine Behörde.

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Der neue Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, plädiert für mehr Katastrophenübungen mit der Bevölkerung. "Wir sehen die Bevölkerung nicht als Statisten, sondern als Akteure auf Augenhöhe, die für ihren eigenen Schutz auch selbst etwas tun", sagte der oberste deutsche Zivilschützer der "Rheinischen Post".

Er halte es deshalb für sinnvoll, sich "gemeinsam auf begründete Krisenszenarien auch mit Übungen vorzubereiten". Details nannte Tiesler nicht. "Wie das genau aussehen könnte, müssen wir diskutieren", ergänzte er.

Zum Jahrestag der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands nannte Tiesler die fehlende Zusammenarbeit der zentralen Stellen als Hauptgrund für die "Riesen-Defizite bei der Krisenbewältigung". Daraus hätten die Verantwortlichen gelernt und beim Bundesamt das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz eingerichtet, um alle an einen Tisch zu bringen.

Katastrophenschutz: Übungen mit der Bevölkerung gefordert

Der BBK-Chef verlangte auch mehr Geld und mehr Stellen für seine Behörde - über die bereits bewilligte halbe Milliarde Euro für 2022 hinaus. "Die Aufgaben sind mit den jüngsten Krisen - Hochwasser, Dürren, Covid und jetzt der Ukraine-Krieg - dramatisch gewachsen", sagte er. "Da wird ein weiterer Aufwuchs von Finanzmitteln und Personal notwendig werden."

Als Folge des Ukraine-Krieges rechne er nicht mit einer Nahrungsmittelknappheit, sagte Tiesler. Er empfiehlt aber den Bürgern, Wasser und Nahrungsmittel für mehrere Tage vorzuhalten. "Wenn die Menschen, die dazu in der Lage sind, individuell vorsorgen, hilft uns das, bedürftigen Personen besser und schneller zu helfen. Das wäre ein großer Gewinn für uns alle." (AFP/okb)

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